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WDR-Sendung "sport inside": DDR-Doping-Forscher weiterhin international aktiv/ DOSB-Generaldirektor Vesper: "Unerträglich und inakzeptabel"

Köln (ots)

Führende Mittäter des staatlich organisierten
DDR-Dopingbetrugs sind weiterhin an Schaltstellen von Wissenschaft 
und Forschung international tätig und profitieren dabei 
offensichtlich erheblich von den im früheren DDR-Sport praktizierten 
Versuchen an Sportlern. Das legen Recherchen der WDR-Sendung sport 
inside (WDR Fernsehen, 28.01.2008, 22.45 bis 23.15 Uhr) und des 
Deutschlandfunks nahe.
So ist ein ehemaliger Mitarbeiter des Forschungsinstituts für  
Körperkultur und Sport (FKS) in Leipzig, der sogenannten "Giftküche 
des DDR-Sports", heute für eines der führenden europäischen 
Auftrags-Forschungsinstitute im Bereich Zellbiologie, Toxikologie und
Pharma-Analytik tätig. In Leipzig war er auch zuständig für die 
Dopingforschung mit Präparaten am Menschen, das legen mehrere 
Dokumente, die "sport inside" vorliegen, nahe.
Ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter des Forschungsbereichs Medizin
am Leipziger FKS ist heute bei einem privaten Gesundheitszentrum 
tätig und betreut dort Kaderathlethen des deutschen Sports. Zugleich 
hat er einen Lehrauftrag an einer deutschen Universität.
Von einer "unerträglichen Vorstellung" spricht in diesem 
Zusammenhang Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen 
Olympischen Sportbundes (DOSB). Gegenüber "sport inside" sagte er, 
bei eindeutigen Indizien müsse man sich von solchen
Wissenschaftlern trennen, eine Zusammenarbeit mit früheren 
Doping-Ärzten sei "nicht akzeptabel".
Der Berliner Sporthistoriker Giselher Spitzer kritisiert, dass von
den Verantwortlichen "aus dem Wissen vieler Jahre 
DDR-Dopingforschung" heute Kapital geschlagen werde. "Das 
Verbrecherische ist, dass jenseits jeder Ethik in vollem Wissen über 
Gefahren und Nebenwirkungen von Doping grenzenlos experimentiert 
wurde, selbstverständlich ohne Information der Athleten", sagte der 
Sporthistoriker gegenüber dem WDR-Magazin "sport inside" und 
Deutschlandfunk.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770, -4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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