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Zweifelhaftes Biosaatgut
WDR-Servicezeit Wohnen & Garten deckt Rückrufaktion von REWE auf

Köln (ots)

Die WDR-Ratgebersendung "Servicezeit: Wohnen &
Garten" hat herausgefunden, dass im vergangenen Jahr große Mengen 
Biosaatgut aus dem Handel genommen wurden. Im Mai 2009 entdeckte die 
REWE Group bei routinemäßigen Kontrollen, dass jede dritte Sorte 
Biosaatgut, die sie auf ihren Verkaufsständern anbot, mit 
Pflanzenschutzmitteln belastet war, wie die WDR-"Servicezeit: Wohnen 
& Garten" jetzt erfuhr. Nach Angaben eines Sprechers der REWE Group 
sei das Biosaatgut "nicht verkehrsfähig" gewesen. Der Konzern nahm 
daraufhin seine komplette Biosaatware aus dem Handel. Die 
Öffentlichkeit erfuhr davon nichts.
Stark betroffen von der Rückrufaktion war auch der Samenzulieferer
von REWE, der Mittelständler "Carl Pabst - Samen und Saaten GmbH" aus
Großbeeren. Er kam in eigenen Laboruntersuchungen zu einem ähnlichen 
Ergebnis wie REWE und zog sein gesamtes Biosaatgut aus dem Markt. 
Thomas Träger von der Carl Pabst GmbH: "Mich ärgert maßlos, dass alle
Händler, die uns beliefern, [...] sagen, wir verlassen uns auf die 
Zertifizierungskette. [...] Das zieht sich wie ein roter Faden durch 
den gesamten Markt."
Mittlerweile ist auch dem Bundesamt für Landwirtschaft und 
Ernährung (BLE), zuständig für die Vergabe des Biosiegels, bewusst, 
dass die vorgeschriebenen Kontrollen und Zertifizierungsketten im 
vergangenen Jahr offensichtlich nicht ausgereicht haben. Gegenüber 
der "Servicezeit Wohnen & Garten" kündigt das BLE für dieses Jahr 
flächendeckende Stichproben an, sowohl beim Biosaatgut für den 
Hobbybereich wie auch für den gewerblichen Anbau.
Bei Biosaatgut für den Hobbygärtner - so kann man aus den 
Vorgängen im vergangenen Jahr schließen - sind also Zweifel 
angebracht, ob auch Bio drin ist, wo Bio drauf steht. Das Biosiegel 
prüft nur, ob die Herstellung, Lagerung und der Transport unter den 
geforderten Gesichtspunkten einwandfrei durchgeführt werden, nicht 
aber das Saatgut selbst. Sogenanntes "kontaminiertes" Biosaatgut zu 
benutzen, bedeutet zwar keine gesundheitliche Gefahr, es entspricht 
im Zweifelsfall aber "nur" den Anforderungen von konventionellem, 
sehr viel preiswerterem Saatgut.
Zu sehen ist der Beitrag in der "Servicezeit: Wohnen & Garten" am
4. März 2010 um 18.20 Uhr im WDR Fernsehen. Die Autorin ist Sabine 
Fricke, verantwortliche Redakteurin beim WDR ist Christiane Möllers.
Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de.
Besuchen Sie auch die WDR Presselounge: www.presse.WDR.de

Pressekontakt:

Lena Schmitz
WDR Pressestelle
Telefon 0221 220 8479
lena.schmitz@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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