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WDR Fernsehen, Mittwoch, 10. Oktober 2001,
22.15 - 23.00 Uhr
Köln (ots)
Menschen hautnah: Eine Deutsche hilft Afghanistan Karla Schefter und ihre Klinik bei Kabul Ein Film von Annette Zinkant und Siba Shakib
Nach den Militärschlägen der Amerikaner sorgt sich Karla Schefter, eine ehemalige OP-Schwester aus Dortmund, um die Menschen in Afghanistan. Sie hatte nur 65 Kilometer südlich von Kabul ein Krankenhaus aufgebaut und geleitet und das Land am 21. September als eine der letzten Europäerinnen verlassen müssen. Zwölf Jahre lang lebte Karla Schefter allein in Afghanistan und arbeitete für ihr Lebenswerk, das kleine Hospital in Chak-e-Wardak - in einer zerstörten und von Hunger und Krankheit heimgesuchten Taliban-Provinz.
Karla Schefter hatte in Afghanistan schon die Kriege rivalisierender Mudjaheddin-Gruppen überstanden. Auch mit den religiös fanatischen Taliban, die den Frauen verbieten, Schulen und Universitäten zu besuchen oder zu arbeiten, hat sie sich arrangieren können. Sie wurde von ihnen geduldet, weil sie den kranken Menschen half. Auch nach den Anschlägen auf das World Trade Center hatte sie persönlich keine Angst, in Afghanistan zu bleiben.
In diesen Tagen ist Karla Schefter aber pausenlos in Deutschland unterwegs, um von ihrem Krankenhaus, von ihren Erfahrungen mit der Welt des Islam und den Menschen dort zu berichten und aufzuklären.
Der WDR hatte bereits 1998 in der Reihe "Menschen hautnah" ein Portrait von Karla Schefter gesendet und die OP-Schwester und ihre afghanischen Kollegen exklusiv bei ihrer Arbeit in der Klinik beobachtet. Kurz nach den Dreharbeiten wurde auch in Karla Schefters Krankenhaus das Filmen und Fotografieren gänzlich verboten. Jetzt haben wir sie in Berlin und Deutschland wiedergetroffen. Sie erzählt uns, wie sie über die Situation in Afghanistan denkt und fühlt und warum sie glaubt, dass der amerikanische "Vergeltungsschlag" gegen Bin Laden und die Taliban noch mehr Unheil und Not bringen könnte.
Redaktion Enno Hungerland
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