Neuauflage der Doku-Reihe "Mut gegen Macht" im WDR Fernsehen / Der Kampf Einzelner gegen mächtige Gegner
Köln (ots)
Das WDR Fernsehen zeigt an vier aufeinanderfolgenden Abenden vom 16.-19. November eine Neuauflage der TV-Doku-Reihe "Mut gegen Macht". Im Mittelpunkt dieser vierteiligen Staffel stehen Menschen, die den Kampf gegen mächtige Gegner aufnehmen. Zum Beispiel Menschen, die sich gegen den Einfluss der Rechtsradikalen in Dortmund wehren oder gegen Mietwucher in Köln. Sie kämpfen gegen verunreinigtes Trinkwasser durch zu viel Gülle auf den Feldern oder gegen einen Gaskonzern, der rund um ihr Dorf Quecksilber und Benzol freigesetzt hat. Besonderes Merkmal der neuen Staffel sind Animationsszenen, die die Erlebnisse der Protagonisten und Stationen ihres Kampfes zeichnerisch veranschaulichen. Die Themen von "Mut gegen Macht" werden auch in den Hörfunkwellen 1LIVE, WDR 2 und WDR 5 sowie auf der Homepage WDR.de begleitet. Die Webseite mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links, vernetzt die redaktionellen Angebote in Fernsehen, Hörfunk und Internet und ist Kommunikationsplattform für Kommentare und Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Neonazis raus - Dortmund gehört uns Den Anfang macht am 16. November 2015 (22.00 Uhr) der Film "Neonazis raus - Dortmund gehört uns" von Mareike Wilms (Redaktion: Marion Schmickler, Nicole Ripperda, "die story"). In keiner anderen Stadt in Westdeutschland hat die rechte Szene eine solche Macht entwickeln können. In Dortmund bedrohen Rechtsradikale Politiker und Bürger, sprühen Hakenkreuze an die Wände, demonstrieren gegen Flüchtlinge, missbrauchen den Fußball für ihre Zwecke. Lange hat die Politik hilflos zugeguckt, zugelassen, dass die Rechten ganze Stadtteile terrorisieren. Die Doku aus der Redaktion "die story" zeigt, wie sich engagierte Bürger, Aktivisten und der Bundesligist Borussia Dortmund nicht mehr einschüchtern lassen von den rechten Drohungen. Ein gefährlicher Kampf gegen eine unheimliche Macht, deren Protagonisten nicht mehr an Springerstiefeln und Bomberjacken zu erkennen ist. Die Mietrebellen "Das war ein richtiger Schock", sagt Brigitte L. und ist immer noch fassungslos. 60 Prozent mehr Miete pro Quadratmeter soll sie zahlen, wenn die Modernisierung ihres Wohnblocks in Köln-Zollstock abgeschlossen ist. Das kann sich die Erzieherin nicht leisten. Aber ausziehen? Wohin? Die Doku "Die Mietrebellen" (17. November 2015, 22.00 Uhr) von Jörg Stolpe (Redaktion: Carola Pfeiffer, "hier und heute") zeigt den aufreibenden Kampf von Menschen gegen rasant steigende Mieten in den Innenstädten. Längst nutzen nämlich Immobilienbesitzer energetische Modernisierungen, um Mieten drastisch zu erhöhen. Über diesen Weg lässt sich auch die seit Juli geltende Mietpreisbremse umgehen. Hauseigentümerin von Brigitte L. ist ausgerechnet die einst gemeinnützige GAG Immobilien, ein Unternehmen, das zu 88 Prozent der Stadt Köln gehört und mit seinem sozialen Engagement wirbt. Der Film "Die Mietrebellen" erzählt von der Angst vor dem Verlust der Wohnung und der Nachbarschaft, aber auch vom wachsenden Widerstand gegen die Profiteure der Wohnungsknappheit. Uns stinkt's! Die Mistrevolte "Es ist ein Skandal, dass unsere Region immer mehr zu einem Entsorgungsort für Gülle aus Massentierhaltung wird", entrüstet sich Katharina Schmidt-Loske. Mit anderen Anwohnern in der Eifel wehrt sie sich gegen eine Politik, die das ermöglicht. Erst im vergangenen Jahr musste in der Gemeinde Grafschaft das Leitungswasser mit Chlor versetzt werden, weil Gülle in die Leitungen gelangte. Die Doku "Uns stinkt's! Die Mistrevolte" (18. November 2015, 22.00 Uhr) von Renate Werner (Redaktion: Angelika Wagner, Andrea Ernst, "tag7") zeigt den Widerstand der Menschen gegen die sogenannten Gülle-Tanker, die Mist aus den Güllehochburgen Münsterland, Niedersachsen und auch aus Holland in die Eifel bringen. Ein legaler, aber wenig kontrollierter Handel, der entstand, weil es in diesen Regionen mit großem Viehbestand zu viel Gülle, aber zu wenige Felder gibt. "Wer einen Stall mit 20.000 Schweinen baut, muss zwar nachweisen, wohin er die Gülle bringt, aber er muss keinen eigenen Acker besitzen", kommentiert Schmidt-Loske. Jetzt droht der geplante Bau eines 5.000 Kubikmeter großen Gülle-Lagerbeckens den Gülle-Tourismus in die Eifel noch zu verstärken, befürchtet Schmidt-Loske. Schon heute sind 40 Prozent des deutschen Grundwasservorkommens stark mit gesundheitsschädlichem Nitrat belastet, das von güllegedüngten Feldern vor 30 Jahren in tiefe Erdschichten und schließlich ins Grundwasser sickerte. So stark, dass ohne teure Aufbereitung kein Trinkwasser mehr daraus gewonnen werden kann. Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern Silke Döbel ist Mutter, Kellnerin und Kämpferin. Sie ist eine Art deutsche Erin Brokovich und will es mit dem amerikanischen Energiekonzern ExxonMobil aufnehmen. Döbel steht im Mittelpunkt des Films "Gift im Boden, Krebs im Dorf? Kellnerin gegen Gaskonzern" (19. November 2015, 22.00 Uhr) von Katharina Wulff-Bräutigam (Redaktion: Jessica Briegmann, "Menschen hautnah"). Im Gemeindeverband Bothel in Niedersachsen, in dem Döbels Dorf Hemslingen-Söhlingen liegt, sind laut Krebsregister fast doppelt so viele Männer an Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs erkrankt wie statistisch zu erwarten. Silke Döbel und ihre Mitstreiter glauben, dass dafür die Gasförderung von ExxonMobil verantwortlich ist, auch wenn wissenschaftliche Beweise fehlen. Der Konzern weist einen Zusammenhang als Spekulation zurück. Exxon betreibt rund um Hemslingen-Söhlingen 16 Gasförderstellen und bohrt seit Jahrzehnten mit der umstrittenen Fracking-Methode nach Erdgas. Silke Döbel und ihre Bürgerinitiative haben aufgedeckt, dass rund um vier ExxonMobil-Anlagen hochgiftiges Quecksilber ausgetreten ist. Durch undichte unterirdische Leitungen waren giftige Stoffe in Boden und Grundwasser gelangt. Nun fordern Silke Döbel und ihre Mitstreiter weitere Untersuchungen von Wasser und Boden. Sie wollen das Thema auch auf Bundesebene bringen, denn in Berlin laufen derzeit die Beratungen zum neuen Frackinggesetz. Silke Döbel kämpft dort für strenge Umweltvorschriften, doch sie hat mit ExxonMobil einen starken Gegner. Fotos unter ARD-Foto.de Besuchen Sie auch die Presselounge: presse.WDR.de
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