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Köln (ots)
Clement tankt Super Eine Reportage von Klaus Frings
Geht er oder geht er nicht? Mit dieser Frage hatte Wolfgang Clement seine Umgebung tagelang in Atem gehalten. Dabei hätte eigentlich jeder wissen können: Für einen neuen Job, bei dem er mal wieder richtig wirbeln kann, ist Clement immer zu haben. Wer bleibt schon gerne Landesvater, wenn man Superminister werden kann?
Reichlich düpiert wirkten da nicht nur die Genossen in Düsseldorf, die eigentlich gar keine Lust hatten, im Eiltempo einen Ersatz-Ministerpräsidenten aus dem Hut zu zaubern. Opposition regte sich sogar im Clementschen Eigenheim in Bonn. Gattin Karin, bekannt für ihren unverstellten Blick auf ihren Mann und seine Politik, zog alle Register, um den Ruhelosen am Rhein zu halten. Chancenlos war am Ende auch sie und muss nun öffentlich mittragen, was sie privat gern verhindert hätte.
Wenn Gerhard Schröder das Personalkarussell anwirft, kommt Bewegung in die Wohnstuben politischer Spitzenkräfte. Denn eins ist klar: Wer dem Bundeskanzler einen Korb gibt, hat seinen Einfluss für alle Zeit verspielt. So sind nun mal die Regeln im Machtspiel.
Ihre kritische Haltung zur Personalie Superminister vertritt Karin Clement mit stilsicheren Gesten. Als ihr Mann seinen Amtseid leistet, ist sie die einzige auf der Besuchertribüne des Reichstags, die keine Hand zum Beifall rührt. "Er ist mein Ehemann, und ich mag ihn sehr, da muss ich ihm nicht auch noch applaudieren", findet sie und verlässt erhobenen Hauptes, an der Seite von Doris Schröder-Köpf, die Stätte ihrer Niederlage.
Klaus Frings hat den rasanten Spurt Wolfgang Clements - vom Rhein bis an die Spree - verfolgt und den Minister mit Super im Tank bei seinen ersten Kurven durch Berlin begleitet. Wie Karin Clement es trotz allem immer wieder schafft, dem Tempo ihres Mannes zu folgen, hat er dabei auch erfahren.
Redaktion:Bruni Gebauer
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