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CIVIS-Medienpreise für Hörfunk und Fernsehen in Deutschland zum 15. Mal vergeben - Sonderpreis für WDR 5-Kinderradio Lilipuz

Köln (ots)

Die CIVIS-Medienpreise 2002 gehen an den Hessischen
Rundfunk (3 Auszeichnungen), die WDR 5-Redaktion Lilipuz und an eine
Jugend-Videogruppe aus Weinheim an der Bergstraße. Mit dem
CIVIS-Medienpreis werden qualitativ hochwertige und innovative
journalistische Arbeiten ausgezeichnet, die das "Leben in der
kulturellen Vielfalt - gegen Rassismus und Ausgrenzung" thematisieren
und sich für Integration stark machen. Träger des seit 1988
vergebenen Preises sind der WDR, stellvertretend für die ARD, die
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und
Integration sowie die Freudenberg-Stiftung. Die mit 5000 Euro
dotierten Preise werden am kommenden Dienstag, 19. November in den
WDR-Studios in Köln-Bocklemünd vergeben. Die Veranstaltung wird ab
16.15 Uhr live im WDR Fernsehen und im WDR-Hörfunk übertragen. Die
Jurys für Hörfunk, Fernsehen und Video haben in diesem Jahr insgesamt
fünf Wettbewerbsbeiträge prämiert.
Preisträger Fernsehen
Die Fernseh-Jury unter Vorsitz der SFB-Chefredakteurin Petra
Lidschreiber vergab den CIVIS-Medienpreis Fernsehen in der Kategorie
Information an die Dokumentation des Hessischen Rundfunks "Das rote
Quadrat: Die Feuerfalle von Rostock". Preisträger ist der Autor Kamil
Taylan. Zehn Jahre nach den ausländerfeindlichen Übergriffen in
Rostock-Lichtenhagen, zeichnet der Film die Geschehnisse im Sommer
1992 minutiös nach und zeigt auch ehemalige Täter, die heute
scheinbar bereuen.
Den Sonderpreis der Jury für besondere Programmleistungen erhält
die Fernseh-Reihe "Tödliche Begegnung" des Hessischen Rundfunks. Die
dreiteilige Reihe von Esther Schapira (Idee und Konzeption) lässt
Opfer rechtsradikaler, ausländerfeindlicher Gewalt aus der Anonymität
einer knappen Nachrichtenagenturmeldung heraustreten und gibt ihnen
Namen und Gesicht. In der Fernsehkategorie Unterhaltung wurde kein
Preisträger ermittelt.
Preisträger Hörfunk
Die Hörfunkjury unter Vorsitz des DeutschlandRadio-Intendanten,
Ernst Elitz, zeichnete in der Kategorie Information das Feature 
"Alles klar, oder was?! Türkisch als neue Jugendsprache?" vom
Hessischen Rundfunk aus. Preisträgerin ist die Autorin Sabine
Eichhorst. Sie zeichnet das Entstehen einer neuen Umgangssprache in
den multikulturellen Wohnvierteln der Großstädte nach: Junge Menschen
verschiedener Nationalitäten entwickeln einen "Code unter
Jugendlichen", ein Gemisch aus Deutsch und Türkisch. Gezeigt werden
Teenager aus Deutschland, der Türkei, Portugal und Tunesien, die
spielerisch mit der Sprache ihrer Freunde umzugehen lernen.
Die WDR 5-Redaktion Lilipuz erhielt für das Hörspiel und die
Reportage "Nie wieder!" einen Sonderpreis der Jury für die
Gesamtkonzeption (Redaktion Matthias Wegener). Es handelt sich um
eine öffentliche Live-Sendung aus dem Römerpark in Köln, die auf
einem Serienteil der Hörspielreihe "Nie wieder" basiert. In ihr
wurden historische Situationen aus der Nazi-Zeit beschrieben, in der
Kinder mit staatlicher Gewalt konfrontiert werden. Ausgangs-punkt der
live übertragenen Veranstaltung war das Hörspiel "Tod im Römerpark",
in dem eine Großmutter ihrer Enkelin vom gewaltsamen Tod des
jüdischen Jungen Hans Abraham Ochs in ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft berichtet.
In der Hörfunk-Kategorie Unterhaltung wurde ebenfalls kein Preis
vergeben.
Preisträger des Jugendvideopreises
Den Jugendvideopreis erhält das "Gangstermovie" "69 Quarters".
Dieser Film ist die Idee einer Gruppe Jugendlicher aus Weinheim an
der Bergstraße, die sich über Monate regelmäßig trafen, ein Drehbuch
erarbeiteten und das Schauspiel einstudierten. Die Geschichte könnte
aus Hollywood stammen: Mit viel Witz, originellen filmischen Ideen
und Sympathie portraitiert der Film anhand einer fiktionalen
Geschichte aus dem Bandenmilieu das Leben von jugendlichen Cliquen -
und gibt dabei einen zwar überspitzten, aber authentischen und
realitätsnahen Einblick in eine  türkisch/arabische Jugendkultur in
Deutschland. Idee, Buch und Regie stammen von Kadir Kara, der den
Preis stellvertretend für die Gruppe entgegennehmen wird.
Sendetermine
WDR Fernsehen
   19. November 2002 ,16.15 Uhr, live aus den WDR Studios in
Köln-Bocklemünd.
Der WDR-Hörfunk berichtet live über die MW-Sender Bonn 774 kHz und
Langenberg 720 kHz von der Civis - Medienpreisverleihung aus
Bocklemünd; ab 16.10 Uhr Civis - Medienpreisverleihung, Moderation:
Wilfried Kochner.
Rückfragen:
Maksut Kleemann
WDR-Pressestelle
Tel.: 0221/2208527

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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