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Civis Medienpreisverleihung: Integrationsbeauftragte Beck begrüßt Fortschritte bei der Integration von Ausländern

Köln (ots)

Bei der Verleihung der Civis Medienpreise hat sich
die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und
Integration, Marieluise Beck (Die Grünen), zufrieden über die
Fortschritte bei der Integration von Zuwanderern geäußert. "Wir sind
sehr viel weiter gekommen", sagt sie am Dienstag in Köln. Ein "großer
Schritt" sei die Einführung des Geburtsrechts gewesen, wodurch in
Deutschland geborene Ausländerkinder automatisch auch Deutsche seien.
Ein "zweiter wichtiger Schritt" sei das Zuwanderungsgesetz und das
Anerkennen der Tatsache gewesen, dass Deutschland ein
Einwanderungsland war und ist, das die Zuwanderung und Integration
nun bewusst gestaltet. Es gebe auch weiterhin viele Probleme, "aber
es gibt auch ganz viel Normalität", sagte Beck.
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf betonte bei der
Preisverleihung die wichtige Rolle des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks bei der Integration von Zuwanderern. In Hörfunk und
Fernsehen gebe es spezielle Angebote für Ausländer. Der
öffentlich-rechtliche Rundfunk leiste einen wichtigen Beitrag,
Deutsche und Ausländer zusammenzuführen, für Verständnis zu werben
und Ängste abzubauen, ohne gleichwohl Probleme zu verschweigen.
Der Civis Medienpreis wird seit 1988 vom WDR (stellvertretend für
die ARD), der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung und der
Freudenberg-Stiftung für qualitativ hochwertige und innovative
journalistische Arbeiten zum Thema "Leben in kulturellen Vielfalt -
gegen Rassismus und Ausgrenzung" vergeben. Den Civis-Preis Fernsehen
erhielt in der Kategorie Information der Autor Kamil Taylan für die
Dokumentation "Das rote Quadrath: Die Feuerfalle von Rostock"
(Hessischer Rundfunk). Der Beitrag zeichnet die Geschehnisse bei den
ausländerfeindlichen Übergriffen in Rostock-Lichtenhagen 1992 auf ein
von Vietnamesen bewohntes Wohnheim nach. Den Sonderpreis der Jury
bekam Esther Schapira für die dreiteilige Fernsehreihe "Tödliche
Begegnungen" (Hessischer Rundfunk) über Opfer fremdenfeindlicher
Gewalt.
Die Journalistin Sabine Eichhorst wurde mit dem Civis Medienpreis
in der Hörfunk-Kategorie Information für ihr Feature "Alles klar,
oder was? Türkisch als neue Jugendsprache?" ausgezeichnet. Darin
behandelt sie das Entstehen einer neuen türkisch-deutschen
Umgangssprache unter Jugendlichen in multikulturellen Wohnvierteln.
Das WDR 5-Kinderprogramm Lilipuz erhielt für eine Folge der
Hörspielreihe "Nie wieder" und die darauf aufbauende öffentliche
Live-Sendung (Redaktion Matthias Wegener) einen Sonderpreis der
Hörfunk-Jury. Ausgezeichnet wurde die Folge "Tod im Römerpark", in
der eine Großmutter ihrer Enkelin vom gewaltsamen Tod eines jüdischen
Jungen durch die Nazis in der unmittelbaren Nachbarschaft berichtet.
Der Jugendvideopreis ging an eine Weinheimer Jugend-Videogruppe
für das "Gangstermovie" "69 Quarters". Mit viel Witz, originellen
filmischen Ideen und Sympathie schildert der Film anhand einer
fiktionalen Geschichte den Alltag von jugendlichen Cliquen - und gibt
dabei einen zwar überspitzten, aber authentischen und realitätsnahen
Einblick in eine  türkisch/arabische Jugendkultur in Deutschland.
Idee, Buch und Regie stammen von Kadir Kara, der den Preis
stellvertretend für die Gruppe entgegennahm. Alle Preise sind jeweils
mit 5000 Euro dotiert.
Unter dem Motto "Leben in der Kulturellen Vielfalt - gegen
Rassismus und Ausgrenzung" veranstaltete der WDR im Vorfeld der
Verleihung wieder ein umfangreiches Seminar- und Workshop-Programm
für Lehrer und Schüler, an dem prominente Gäste, Musiker und
Journalisten teilnahmen.
Ihre Fragen beantwortet: 
Uwe-Jens Lindner
WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-8475

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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