ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus": Weil es vielen Operateuren an Übung fehlt, steigt das Risiko für Patienten
Köln (ots)
Köln, 16.12.02 - Mehr als 75 Prozent aller deutschen Krankenhäuser, die Prostata-Krebs-Operationen durchführen, sind wegen der sogenannten geringen Fallzahl als mögliche Risiko-Kliniken einzustufen. Das erklärt Professor Karl W. Lauterbach, Gesundheitsökonom an der Universität Köln, in der WDR-Ausgabe des ARD-Wirtschaftsmagazins "Plusminus" (Das, Erste, 17.12.2002, 21.55 Uhr. In diesen Krankenhäusern "werden die Mindestmengen, die international empfohlen werden, nicht erreicht", sagt Professor Lauterbach, Berater von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, in der ARD- Sendung.
"Wenn ein Operateur einen Eingriff seltener durchführt, häufen sich Komplikationen", bestätigt auch ein Chefarzt einer Berliner Klinik. Auch bei Herz-Transplantationen, Bypass-Operationen oder Kniegelenk- Ersatz-Operationen liegen nach Untersuchungen von Professor Lauterbach zwischen 57,1 und 82,9 Prozent der deutschen Kliniken unter den empfohlenen Mindestmengen.
Die Deutsche Krankenhaus-Gesellschaft (DKG) erklärt, dass sich der Zusammenhang zwischen Qualität und Zahl der Operationen nur im Ausnahmefall wissenschaftlich nachweisen lasse. "Das wird sich auf wenige, hochkomplizierte Eingriffe beschränken", so DKG- Hauptgeschäftsührer Jörg Robbers.
Wer als Patient vor einem so genannten planbaren Eingriff steht und sich über die Fallzahlen im Krankenhaus informieren will, kann einen entsprechenden Fragebogen an die Klinik schicken. Der zusammen mit Professor Lauterbach entwickelte Fragebogen ist zum Herunterladen unter www.plusminus.de zu finden.
Rückfragen: WDR-Redaktion Plusminus, Klaus Schmidt, Tel. 0221/ 220-3905 WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Tel. 0221/220-2770
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