Monitor:
Olympiabewerbung - Leipzig bleibt außen vor
Streit um Vermarktung der Olympischen Ringe
Köln (ots)
Die Stadt Leipzig hat gerade erst das Rennen um die deutsche Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2012 gewonnen und diesen Sieg gefeiert. Doch die Leipziger haben sich offenbar zu früh gefreut. Ein Streit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Vermarktungsrechte der Olympischen Ringe könnte Leipzig nun alle Chancen wieder nehmen. Das berichtet das ARD- Magazin "Monitor" heute Abend (Sendung am heutigen Donnerstag, 19. Juni 2003, um 20.15 Uhr im Ersten).
Das IOC wird die Olympischen Spiele ausschließlich in ein Land vergeben, in dem die Rechtslage zur Vermarktung der Olympischen Ringe eindeutig geklärt ist. Dies ist in Deutschland nicht der Fall. Hintergrund des Streits ist ein Vertrag der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), zur Vermarktung ihres Emblems in Deutschland durch ein Marketingunternehmen. Das DOG-Emblem enthält aber die Olympischen Ringe, deren exklusive Vermarktung das IOC beansprucht. Deshalb hatte die DOG vergeblich versucht, den Vermarktungsvertrag gerichtlich annullieren zu lassen. Thomas Bach, Vize-Präsident des IOC, warnt, dass der Markenschutz der Olympischen Ringe ungenügend sei, und das IOC die Olympischen Spiele deshalb nicht nach Leipzig vergeben werde. Auch ein geplante Gesetzesänderung könne zwar die Vermarktung der Olympischen Ringe in Deutschland neu ordnen, aber nicht den umstrittenen Vertrag der DOG aufheben. Das berichten gegenüber "Monitor" renommierte Verfassungsrechtler. Professor Christoph Degenhart von der Universität Leipzig sagte: "Der Gesetzentwurf bringt erhebliche verfassungsrechtliche Risiken mit sich, wenn er in bestehende Verträge eingreifen würde." Ein solcher Eingriff sei rechtswidrig. Degenhart warnt deshalb eindringlich vor einem möglichen Sondergesetz zum Schutz der Olympischen Ringe in Deutschland. In dieser Situation ließen sich, so IOC-Vize Thomas Bach, "keine Spiele nach Leipzig holen."
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