Steinmeier beim WDR Europaforum: „Europa ist nach wie vor ein Sehnsuchtsort“
Berlin, 6. Juni 2023 (ots)
Zum Auftakt des 25. Internationalen WDR Europaforums in Berlin gratulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier per Videobotschaft zum Jubiläum: Das WDR Europaforum sei eine gute Gelegenheit sich bewusst zu machen, „wo Europa gerade steht“.
In Anlehnung an den britischen Historiker Timothy Garton Ash erinnerte Frank-Walter Steinmeier an die für Deutschland und Europa guten Jahren der „Nachmauerzeit“ nach 1989. Doch der „30-jährige Frieden“ sei durch den russischen Angriff auf die Ukraine vorüber. „Der 24. Februar 2022 markiert einen Epochenbruch“, sagte der Bundespräsident. „Das ist ein Angriff auf alle Lehren, die wir aus zwei Weltkriegen und dem Kalten Krieg gezogen haben.“ Gleichzeitig sei Europa aber durch die Unterstützung der Ukraine bei ihrem Freiheitskampf zusammengewachsen.
Neben dem Krieg gegen die Ukraine würden auch China und der Klimawandel Europa auf die Probe stellen, sagte Frank-Walter Steinmeier und ergänzte, es sei „eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen“. Einseitige Abhängigkeiten müssten durch Diversifizierung beseitigt werden. „Neu denken und neu handeln heißt, Europa muss die ganze Welt in den Blick nehmen“, erklärte der Bundespräsident und machte dem Kontinent Mut: „Wir können weltweit Vorreiter sein, wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen.“ Mit Blick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel betonte Frank-Walter Steinmeier, dass es möglich sei aber „anstrengend“ werde, „Industriejobs zu erhalten und das Klima zu retten“.
Der Bundespräsident zeigte sich zuletzt überzeugt, dass Europa die Herausforderungen bewältigen könne und sich keineswegs mit einer Nebenrolle am Katzentisch der Weltpolitik zufrieden geben müsse: „Wir haben gute Gründe selbstbewusst zu sein, selbstbewusst, aber nicht überheblich, problembewusst, aber nicht verzagt“, sagte er. Europa sei „nach wie vor ein Sehnsuchtsort“.
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