ARD-Korrespondentin Annette Dittert mit Hanns-Joachim-Friedrichs- Preis 2004 ausgezeichnet // Gesine Schwan:Teilnehmende Beobachtung
Köln (ots)
Köln, 26. Oktober 2004 - Annette Dittert (41) ist heute beim WDR in Köln mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet worden, der in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen wird. Mit der Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die im Sinn des 1995 verstorbenen ehemaligen Tagesthemen-Moderators Hanns Joachim Friedrichs für einen seriösen und verantwortungsvollen Journalismus stehen. Eine der Stärken von Annette Dittert offenbart sich im Umgang mit der Bevölkerung, über die sie berichtet. Sie spricht ihre Sprache, geht sichtlich behutsam mit den Menschen um, so dass sie sich erstaunlich weit öffnen, so die Jury über die Arbeit der Journalistin, die von Juli 2001 bis August 2004 ARD- Korrespondentin in Polen war.
Ich bin davon überzeugt, dass Annette Dittert eine ganze Menge zur deutsch-polnischen Freundschaft beigetragen hat, so Prof. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, in ihrer Laudatio auf die ARD-Korrespondentin. Damit sei nicht gemeint, dass Journalismus Dinge schönreden oder nicht benennen solle. Journalisten sollten ein tieferes und ein möglichst authentisches Verständnis der Menschen und auch geschichtlicher Kontextfaktoren berücksichtigen, so Schwan weiter. Zwar habe der Namensgeber des Preises, der 1995 verstorbene Tagesthemen-Moderator Hanns Joachim Friedrichs, dafür gestanden, Distanz zu wahren, sich nicht gemein zu machen mit einer Sache, auch mit einer guten nicht. Annette Dittert macht sich gemein, so Gesine Schwan, nicht mit Sachen und erst recht nicht mit Ideologien, aber mit Menschen. Annette Dittert bediene sich einer anderen Strategie: der teilnehmenden Beobachtung. Ihre Schilderungen etwa von den ehemaligen Arbeitern der Danziger Lenin-Werft, fangen diese Menschen so sehr aus der Nähe ein, dass es unmöglich ist, nicht Mitgefühl und Sympathie zu empfinden. WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf: Mit großem Engagement und Können leitete sie das ARD-Studio Warschau. In dieser Zeit hat sie den Fernsehzuschauern Polen als wichtiges und interessantes Thema nahe gebracht. Ihre Filme sind immer spannende Geschichten über Menschen, Landschaften und über politische Zusammenhänge.
Annette Dittert, am 3. Dezember 1962 in Köln geboren, studierte Politik, Philosophie und Germanistik in Freiburg und Berlin. Von 1983 bis 1985 war sie freie Mitarbeiterin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen. Als Reporterin, Redakteurin und Moderatorin ging sie von 1984 bis 1991 zum SFB (u.a. für die Sendungen 45 Fieber, sfbeat, Berliner Platz). In den Jahren 1990/91 arbeitete sie an Konzeption und Aufbau der Jugendwelle Radio 4U, dem späteren Jugendradio Fritz mit. 1992 bis 1995 entwickelte die Fernsehjournalistin beim Westdeutschen Rundfunk das Konzept für die Medienshow Parlazzo im WDR Fernsehen. Gleichzeitig war sie Redaktionsleiterin der Sendung. Seit Juli 1995 war Annette Dittert stellvertretende Programmgruppenleiterin des ARD-Morgenmagazins, das sie auch zeitweise moderierte. Zudem übernahm Annette Dittert Studiovertretungen in den WDR- Auslandsstudios Moskau und New York. Von Juli 2001 bis Ende Juli 2004 leitete sie das ARD-Studio Warschau. Zusammen mit ihrem Kollegen Arnim Stauth bereitet Annette Dittert derzeit ein mehrteiliges Dokumentationsprojekt für die ARD (mit Unterstützung der Filmstiftung NRW) vor, das voraussichtlich an Weihnachten 2005 im Ersten gesendet wird. Im Anschluss wird sie im Jahr 2006 als ARD-Korrespondentin und Studioleiterin nach New York gehen.
Der mit 5000 Euro dotierte Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis wird in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Er wird alljährlich von einem 15köpfigen Freundeskreis des verstorbenen Tagesthemen-Moderators vergeben. Das WDR Fernsehen überträgt die Preisverleihung heute abend (26. Oktober 2004) ab 23.40 Uhr. Durch die Sendung führt Ulrich Wickert (Redaktion Wiel Verlinden). Zum diesjährigen Jubliäum des Friedrichs-Preises wurde außerdem ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Junge Journalisten wurden aufgefordert, ein Exposé für einen filmischen Beitrag einzureichen, der sich mit dem Friedrichs-Zitat beschäftigt: Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache. Die Gewinner des Wettbewerbes sind Volontäre der Electronic Media School / Schule für Elektronische Medien in Potsdam. Ihr Exposé über ein Videotagebuch eines Journalisten auf der Cap Anamur werden sie gemeinsam mit dem WDR realisieren.
www.ard-foto.de
Rückfragen Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770
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ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
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