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WDR2 Quintessenz: Preise durch Euro nur moderat gestiegen - Preis-Entwicklung bei Lebensmitteln entspricht der Inflation - Nach anfangs kräftigen Aufschlägen moderate Preiserhöhungen in der Gastronomie

Köln (ots)

12.04.2004. Euro ist nicht gleich Teuro – zumindest
im Lebensmitteleinzelhandel. Dieses Fazit lässt sich als Ergebnis
einer Langzeituntersuchung im Auftrag des Verbraucher-Magazins WDR2
Quintessenz ziehen. Zwar sind die Preise bei rund 70 Prozent der
beobachteten Artikel seit Mitte 2001 gestiegen. Aber das entspricht
der normalen Preisentwicklung über einen längeren Zeitraum:
Durchschnittlich stiegen die Preise im Lebensmitteleinzelhandel um
rund sieben Prozent. Aber es gab auch Ausreißer: So kostete eine
Packung Spaghettini in einem Supermarkt statt ursprünglich 1,59 Mark
(81 Cent) heute 99 Cent – eine Preissteigerung von über 20 Prozent.
Eine Dose Pils war in einem Essener Supermarkt fast 50 Prozent teurer
als vor der Euro-Einführung – statt 1,19 Mark (61 Cent) jetzt 89
Cent.
Die Ergebnisse dieser nunmehr dritten Preisuntersuchung seit
Einführung des Euro wird WDR2 Quintessenz in der Sendung am Mittwoch
(WDR 2, 14.30-15.00 Uhr) im Detail vorstellen. Für die Studie
schwärmten die Tester des Kölner Instituts für Angewandte
Verbraucherforschung (IfAV) in Supermärkten und Gaststätten in
Bielefeld, Dortmund, Essen und Köln aus. Von den ursprünglich rund
450 erhobenen Artikeln, Speisen und Getränken waren auch drei Jahre
nach Einführung des Euro noch 200 im Handel erhältlich.
Von einer Eins-zu-Eins-Preisumstellung, die von vielen
Verbraucherinnen und Verbrauchern beklagt wurde, kann der
Untersuchung zufolge keine Rede sein. Bei immerhin einem guten
Viertel der Lebensmittel stellten die Testeinkäufer Preissenkungen
fest, die allerdings weniger deutlich ausfielen als die
Preiserhöhungen: Mit 89 Cent war eine 400-Gramm-Dose Grüne Bohnen in
einem Supermarkt heute knapp 13 Prozent billiger als 2001; damals
hatte das Produkt dort 1,99 Mark (1,02 Euro) gekostet. Anhand der
Studie lässt sich auch zeigen, dass der Lebensmitteleinzelhandel eher
Niedrigpreis-Produkte teurer anbietet. Denn bei einem Becher Joghurt
oder einer Packung Nudeln fallen auch relativ hohe Preisaufschläge
vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht ins Auge.
In der Gastronomie zeigt die Preisuntersuchung ein etwas anderes
Bild: Speisen und Getränke sind in den vergangenen drei Jahren nur
geringfügig teurer geworden. Dafür haben viele Wirte direkt bei
Einführung des Euro zugeschlagen – und ihre Preise deutlich erhöht.
In rund 80 Prozent der Fälle stehen heute höhere Preise auf der
Speisekarte als vor der Währungsumstellung. So kostete ein Glas
Kölsch in einer Kölner Kneipe ursprünglich zwei Mark (1,02 Euro), für
1,10 Euro wird es heute ausgeschenkt. Der Apfelstrudel mit Sahne
kostet in einem Café 4,80 Euro, fast 20 Prozent mehr als Ende 2001;
damals wollte der Wirt dafür 7,90 Mark (4,04 Euro) haben. Auch bei
den Gaststätten stellten die Tester insgesamt moderate
Preiserhöhungen fest. Knapp zehn Prozent des untersuchten Angebots
wurde billiger. Beispiel: Ein halbes dutzend Schnecken in
Kräuterbutter kostet heute nur noch 4,50 Euro statt ursprünglich 9,78
Mark (5 Euro).
Ihre Fragen beantwortet
Uwe-Jens Lindner
WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-8475 
uwe-jens.lindner@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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