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ARD-Magazin Plusminus: Erhöhte Krebsgefahr durch Acrylamid: Minimierungsprogramm der Bundesregierung gescheitert

Köln (ots)

Köln, 03.10.05 - Die Belastung der Menschen mit
Acrylamid hat sich in Deutschland noch immer nicht verringert. Das
vor drei Jahren von der Bundesregierung ins Leben gerufene
Minimierungsprogramm für die krebserregende Chemikalie Acrylamid ist
damit weitgehend gescheitert, so ein Bericht von des ARD-Magazins
Plusminus am kommenden Dienstag, 4.Oktober um 21. 55 Uhr im Ersten.
Möglichkeiten zur Verringerung von Acrylamid in Fritten, Chips und
anderen Lebensmitteln würden noch immer nicht von allen Herstellern
genutzt, so das Wirtschaftsmagazin. Einige Chipssorten seien auch
heute noch 30 mal höher belastet, als andere und bei
Kartoffelpuffern, Keksen aus Mürbeteig, Cornflakes und Müsli,
Knäckebrot und löslichem Kaffee habe sogar die durchschnittliche
Belastung mit Acrylamid seit 2003 wieder zugenommen.
Ein Hinweis auf ein Scheitern des Minimierungsprogramms sei auch
eine neue Studie, die Prof. Jürgen Angerer von der Uni Erlangen im
Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministeriums durchgeführt habe.
„Wir haben eine große repräsentative Gruppe von Personen, etwa 1000
Personen in Bayern untersucht und stellen fest, dass offensichtlich
die Acrylamidaufnahme der Allgemeinbevölkerung in den letzten Jahren
nicht abgenommen hat. Dies deutet aus unserer Sicht darauf hin, dass
die Minimierungsstrategie der Bundesregierung bisher offensichtlich
nicht den gewünschten Erfolg hatte.“
Die Hinweise auf eine krebsauslösende Wirkung von Acrylamid bei
Menschen, so der Plusminus-Bericht, hätten sich dagegen verdichtet.
So hätten neuere Untersuchungen ergeben, dass im menschlichen
Organismus die gleichen Abbauprodukte entstünden, die man bei
Versuchstieren für die krebsauslösende Wirkung verantwortlich mache.
In Kalifornien wird künftig auf Chips und Fritten vor der
krebsverdächtigen Chemikalie Acrylamid gewarnt, sollte es nach dem
Willen des dortigen Justizministers gehen. Er will sieben Hersteller
von Fritten und Chips per Gerichtsbeschluss zwingen, Warnhinweise vor
Acrylamid auf ihre Verkaufsverpackungen zu drucken. Damit zieht das
Justizministerium die Konsequenzen aus den Forschungsergebnissen über
die Gefahren von Acrylamid. Plusminus hatte entsprechende
Warnhinweise schon vor drei Jahren angeregt.
Rückfragen
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770
Jessica Briegmann, Redaktion Plusminus, Telefon 0221/2200

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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