WDR-Pressemitteilung: Grätz: WDR setzt Sparkurs konsequent fort Rundfunkrat stimmt Haushaltsplan 2006 und Mittelfristiger Finanz- und Aufgabenplanung bis 2009 zu
Köln (ots)
Der Rundfunkrat des WDR hat den Haushaltsplan 2006 und den Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplan (Mifrifi) 2005 bis 2009 festgestellt. Dabei bekräftigte der Vorsitzende Reinhard Grätz, dass der WDR den bereits in den Vorjahren eingeleiteten Sparkurs konsequent fortsetzen wird. Aufgrund der bereits umgesetzten Sparmaßnahmen ließen sich weitere Einsparungen in Zukunft allerdings nicht mehr ohne weiteres erzielen. Zudem würden die finanziellen Spielräume aufgrund der geringer als erwartet ausgefallenen Gebührenerhöhung in den nächsten Jahren immer enger. Grätz: "Umso erfreulicher ist es, dass am Ende der aktuellen Gebührenperiode 2008 voraussichtlich wieder eine 'schwarze Null' stehen wird." Es gäbe aber noch nicht kalkulierbare Risiken wie die für 2007 angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Eine schwierigere Finanzlage bescheinigte dem WDR auch Karl-Heinz Schaffartzik, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses des Gremiums. Positiv hob er die vom Programm ergriffenen Maßnahmen zur Kostenkontrolle und Senkung der Produktionskosten hervor. Dabei blei-be die Programm-Qualität der Maßstab im Sender. Darüber hinaus sprach er sich für eine Stärkung der redaktionellen Kapazitäten in den Regionalstudios aus, dazu sollten ggfs. auch durch Effizienz-Maßnahmen frei werdende Planstellen genutzt werden. Ausdrücklich dankte Schaffartzik dem Verwaltungs- und Finanzdirektor des WDR, Prof. Dr. Norbert Seidel, der im Herbst 2006 aus Altersgründen ausscheidet. Seine äußerst seriöse Haushaltspolitik werde auch in schwierigen Zeiten ausgeglichene Abschlüsse ermöglichen.
Der Betriebshaushalt 2006 sieht Erträge in Höhe von 1,3 Mrd. EUR vor. Diesen stehen geringfügig höhere Aufwendungen gegenüber, so dass sich ein Fehlbetrag von 3,3 Mio. EUR ergeben wird, der durch Eigenkapital gedeckt wird. Der mittelfristige Finanz- und Aufgabenplan weist bis Ende 2008 - dem Zeitraum der aktuellen Gebührenperiode - einen ungedeckten Fehlbetrag von 14,5 Mio. EUR aus. Dieser soll durch Haushaltsverbesserungen ausgeglichen werden.
Die Programmaufwendungen des Hörfunks und des Fernsehens ein-schließlich der Gemeinschaftssendungen steigen um 45,4 Mio. EUR auf 502,2 Mio. EUR an. Dies entspricht einem Anteil an den Gesamtkosten von 37,6 %. Dabei entfallen auf den Hörfunk 87,3 Mio. EUR, auf das Fernsehen 414,9 Mio. EUR. Die Steigerungen sind im wesentlichen auf Sonderauf-wendungen im Sportjahr 2006 wie die Olympischen Winterspiele in Turin und die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland zurückzuführen.
Für Personal wendet der WDR 2006 einschließlich Altersversorgung ins-gesamt 387 Mio. EUR auf. Dies entspricht einem Anteil von 29 % der Ge-samtkosten. Im Vorjahr lag der Anteil bei 31,8 %. Hier wirkt sich auch die Neuregelung der Altersversorgung positiv aus. Insbesondere dank der Anfang 2005 durchgeführten Zusammenführung der Technischen Direktion und der Produktionsdirektion sowie der im Rahmen von "X-Ray" laufenden Überprüfungen aller Betriebsbereiche konnten 31,5 Planstellen eingespart werden. Infolge des zusätzlichen Planstellenbedarfs für das Projekt Eins Festival und der laut WDR-Gesetz neu einzurichtenden Publikumsstelle beschränkt sich der geplante Abbau in 2006 allerdings auf 23,5 Planstellen. Insgesamt weist der Stellenplan 2006 damit 4.371 Planstellen aus. Im Rahmen der X-Ray-Prozesse sollen in den kommenden Jahre weitere Einspareffekte erzielt werden.
Zu den Einspar-Maßnahmen gehört auch, das der WDR sowohl bei Sach- als auch bei Programmaufwendungen an der Begrenzung der Steige-rungsrate von 1,0 Prozent festhält. Diese liegt deutlich unter der auch von der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) genannten Steigerungsrate von 2,5 %. Bei den Investitionen bleibt es bei der "Deckelung" der Ausgaben in Höhe von 65 Mio. EUR. Wesentliche Investitionen sind der DVB T-Netzaufbau, der Neubau des Studios Siegen sowie die Modernisierung der Produktionstechnik für das junge Radio Eins Live.
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