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WDR und Zeitsprung weiterhin für Film "Eine einzige Tablette"

Köln, 28. Juli 2006 (ots)

Das Landgericht Hamburg hat heute die
gegen den von der Produktionsfirma Zeitsprung für den WDR 
produzierten Contergan-Film erlassenen einstweiligen Verfügungen 
weitgehend bestätigt. Das Gericht hat in der mündlichen Verhandlung 
vom 24. Juli 2006 nur knapp 60 Minuten des zweiteiligen Films 
angesehen. Gegen die aus dem Februar 2006 stammenden 
Unterlassungsverfügungen hatten Zeitsprung und WDR Widerspruch 
eingelegt. Der WDR und die Produktionsfirma werden die Gründe der 
Entscheidung prüfen und beabsichtigen, gegen die Entscheidung 
Berufung beim OLG Hamburg einzulegen.
Die Aachener Pharmafirma Grünenthal, seinerzeit Herstellerin des 
Medikaments, das in den sechziger Jahren die Missbildung von 
tausenden von Neugeborenen verursacht hat, als auch der Rechtsanwalt 
Schulte-Hillen, der glaubt, im Film wieder erkennbar dargestellt zu 
sein, hatten  vor dem Landgericht Hamburg einstweilige Verfügungen 
gegen den Westdeutschen Rundfunk sowie die Produktionsfirma 
Zeitsprung Film+TV Produktions GmbH erwirkt.
Bei dem Film mit dem vorläufigen Titel "Eine einzige Tablette" 
handelt es sich um ein zweitteiliges fiktionales TV-Drama vor dem 
Hintergrund realer Ereignisse um den Contergan-Skandal.
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf: "Auch wenn wir die 
Begründung des Gerichts noch nicht kennen: Die Entscheidung ist kein 
gutes Signal für die fiktionale Aufarbeitung von wichtigen 
zeitgeschichtlichen Ereignissen unseres Landes. Wir können daher nur 
hoffen, dass wir das Ergebnis in einer höheren Instanz korrigieren 
können".
"Die Entscheidung des Gerichts können wir nur mit Unverständnis 
zur Kenntnis nehmen. Wie nach Ansicht von nur 59 Minuten des Films, 
der eine Gesamtlänge von ca. 180 Minuten hat, eine solch weit 
reichende Entscheidung ergehen kann, ist für uns nicht 
nachvollziehbar. Das können wir angesichts der Tragweite der 
historischen Ereignisse nicht akzeptieren. Gemeinsam werden 
Zeitsprung und der WDR alles dafür tun, dass der Film gezeigt werden 
kann," so der Justitiar der Produktionsfirma Zeitsprung, Mirek 
Nitsch.
WDR-Pressestelle, Barbara Feiereis,  Tel. 0221-220.2705
Zeitsprung Film+TV Produktions GmbH, Michael Pauser, 
Tel. 0221-94980234.

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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