"Migration und Integration - Europas große Herausforderung. Welche Rolle spielen die Medien?" - WDR, France Télévisions und ZDF laden zur Europäischen Medienkonferenz nach Essen
Köln (ots)
Die Berichterstattung der Medien über das Leben von Zuwanderern und deren Integration in Europa steht im Mittelpunkt der Europäischen Medienkonferenz am 23. und 24. November 2006 auf der Essener Zeche Zollverein. Im Auftrag der Europäischen Rundfunkunion (EBU) haben der WDR, France Télévisions und das ZDF zur ersten gemeinsamen Medienkonferenz zu diesem Thema eingeladen. Unterstützt wird die Konferenz von der RAG Aktiengesellschaft in Essen. Erwartet werden Programmverantwortliche und Journalisten aus vielen Mitgliedsorganisationen der EBU sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien.
Migration und Integration gehören zu den großen Zukunftsaufgaben in Europa. Die politische und gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Zuwanderung nach und in Europa zunehmend als Problem begriffen wird. Sie stellt einerseits eine kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bereicherung dar, andererseits ist sie auch Anlass für Spannungen und Konflikte. In dieser Situation kommt den Medien eine große Bedeutung zu.
WDR-Intendant Fritz Pleitgen, seit 1. September 2006 auch Präsident der EBU: "Ereignisse wie die Unruhen in französischen Vorstädten, der Karikaturenstreit und terroristische Anschläge in mehreren europäischen Ländern sind deutliche Warnsignale, die uns zeigen, dass sich Integration, Gleichberechtigung und ein friedlicher Dialog der Kulturen nicht von selbst einstellen. Wir alle müssen die Dialogfähigkeit und die gegenseitige Akzeptanz aktiv fördern. Den Medien, insbesondere dem öffentlich-rechtliche Rundfunk, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu."
ZDF Intendant Markus Schächter: "Fernsehen informiert und dokumentiert, berichtet und bewegt, erzeugt Bilder und korrigiert sie, bezieht Stellung und begründet Meinungen - dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Öffentlich-rechtliches Fernsehen stellt die integrale Plattform für den Dialog der Gesellschaft und baut Brücken über kulturelle, ethnische und religiöse Brüche hinweg. Das ist unser Auftrag und unser Selbstverständnis."
RAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Müller zur Unterstützung der Europäischen Medienkonferenz: "Gerade im Ruhrgebiet leben und arbeiten Menschen sehr vieler Nationen seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Das vielfältige kulturelle Angebot in der Region trägt zu diesem Erfolg bei, denn es fördert das gegenseitige Wissen und Verständnis. Vor allem aber sind Arbeit, Beschäftigung und betriebliche Ausbildung wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Integration. Als größter Arbeitgeber und Ausbilder der Region ist es unser Selbstverständnis, zu einer weiterhin erfolgreichen Integration beizutragen." Brisante Fragen - hochkarätige Podien Wie Fernsehen, Hörfunk und Internet in der EBU ihre Rolle im Migrations- und Integrationsprozess wahrnehmen und in der redaktionellen Praxis gestalten, erörtern auf der zweitägigen Essener Medienkonferenz hochkarätige internationale Experten.
Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen drei aktuelle Themenkreise: Die Rolle der europäischen "Medien zwischen Kampf und Dialog der Kulturen", neue mediale Aufgaben angesichts der Ost-Erweiterung der Europäischen Union und "Europa, die Türkei und der Islam - Die Medien als Brücken oder Hindernisse der Verständigung". Neben vielen anderen prominenten Rednern und Gästen erörtern diese Fragen Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Dr. Abdul Waheed Khan, Stellvertretender Generaldirektor der UNESCO, Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und Martin Schulz, Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) im Europäischen Parlament. Neben den Intendanten der einladenden Sender - Fritz Pleitgen (WDR), Patrick de Carolis (France Télévisions) und Markus Schächter (ZDF) - richten auch der Ministerpräsident von NRW, Dr. Jürgen Rüttgers und der RAG-Vorstandsvorsitzende, Dr. Müller Grußworte an die Teilnehmer. Der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, wird sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer der Konferenz wenden. Mitwirkende Kooperationspartner sind die UNESCO, die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und der Deutsche Kulturrat
Folgekonferenz 2007 in Paris Die EBU-Konferenz - in dieser Größenordnung eine Premiere - bildet den Auftakt einer neuen und nachhaltigen Entwicklung im Bereich "Medien und Integration". Sie soll einen konzentrierten und längerfristigen Erfahrungsaustausch anregen, die Verständigung über "Best Practices" der Medien auf diesem gesellschaftspolitischen Themenfeld vertiefen und konkrete Impulse für eine zeitgemäße Berichterstattung geben. Die Fortsetzung der Diskussion ist bereits vereinbart. Eine Folgekonferenz wird 2007 im Pariser Hauptgebäude der UNESCO stattfinden und federführend von France Télévisions organisiert. Inhaltliche Schwerpunkte werden in der französischen Hauptstadt das Verhältnis von Europa und (Nord-)Afrika inklusive dem arabisch-islamischen Kulturkreis sein.
Unterstützt wird die Medienkonferenz von der RAG Aktiengesellschaft, deren Vorsitzender, Dr. Werner Müller, die Bedeutung der Medien wie auch der Wirtschaft für eine erfolgreiche Integration von Migranten betont. Die von Migration und kultureller Vielfalt geprägte Ruhrgebietsmetropole Essen, Europas Kulturhauptstadt 2010, empfiehlt sich als besonders passender Veranstaltungsort. Parallel zur Medienkonferenz veranstaltet der WDR ein vielfältiges Kulturprogramm rund um die Themen Migration und Integration. Dazu gehören ein Filmfestival, das WDR Big Band Konzert "Jazz al` Arab" und das Konzert "Eins Live Reggae 3er".
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