Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2007
Köln (ots)
Sieben Hörbücher werden mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet, der am 18. März zum fünften Mal im Rahmen der lit.COLOGNE in Köln verliehen wird. Die Schirmherrschaft hat die designierte WDR-Intendantin Monika Piel.
Den Deutschen Hörbuchpreis 2007 für die "Beste Interpretin" erhält die Schauspielerin Monica Bleibtreu für ihre Lesung des Kriminalromans "Tannöd" von Andrea Maria Schenkel. Die wahre, in eine beklemmende Atmosphäre führende Geschichte um Morde auf einem bayerischen Einödhof wird von vielen Stimmen erzählt - und all diesen Stimmen verleiht Monica Bleibtreu Ausdruck. Der Roman, der bereits den Deutschen Krimi Preis 2007 erhielt, wurde von "HörbuchHamburg" produziert. Die Österreicherin Monica Bleibtreu ist für ihre schauspielerischen Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. für die Darstellung der Katia Mann in dem Fernsehmehrteiler "Die Manns - Ein Jahrhundertroman".
Der Deutsche Hörbuchpreis 2007 für den "Besten Interpreten" geht an den Schauspieler Volker Lechtenbrink. In einer Produktion des Schweizer Verlags "Hörkultur" liest er den Roman "Die Brücke" von Manfred Gregor. Der 1958 erschienene Roman um sieben Oberschüler, die kurz vor Kriegsende zur sinnlosen Verteidigung einer Brücke eingesetzt werden, wurde weltweit bekannt in der Verfilmung von Bernhard Wicki (1959). Als 14-Jähriger spielte Volker Lechtenbrink seinerzeit einen der Jungen - jetzt brachte er den legendären Anti-Kriegsroman mit seiner unverwechselbar rauen Stimme zu Gehör.
Die "Beste Information" fand die Jury in Volker Kühns Hörbuch "Hitler und die Künstler - Mit den Wölfen geheult", einer Dokumentation über die politischen Verstrickungen von Unterhaltungs- und Kabarettkünstlern in der NS-Zeit. Aus Kühns Arbeiten zur Rolle der Unterhaltung im Dritten Reich sind bereits mehrere Bücher und TV-Dokumentationen hervorgegangen. Das 2006 bei "duo-phon-records" erschienene Hörbuch verbindet historische Recherchen, Musikaufnahmen und Interviews zu einem ebenso informativen wie sinnlich einprägsamen Hörbild. Preisträger ist der Autor Volker Kühn, der auch selbst Regie führte.
In der Kategorie "Beste Fiktion" geht der Deutsche Hörbuchpreis 2007 an den Schweizer Schauspieler Ueli Jäggi für die Interpretation des von ihm inszenierten Textes von Antonio Tabucchi. In seinem "Lissabonner Requiem. Eine Halluzination" skizziert der italienische Autor einen traumwandlerischen Gang durch die Stadt Lissabon, ihre Geschichte und Kultur und eine Begegnung mit dem berühmten Dichter Fernando Pessoa. Ueli Jäggi verführt zu einer ungewöhnlichen Reise zwischen Realität und Fiktion, Originaltönen der Stadt, Musik und phantastischen Begebenheiten. Erschienen ist die Doppel-CD bei "sprechtheater", Zürich.
Als "Bestes Kinder- und Jugendhörbuch" wurde ein Werk des Münsteraner Autors Burkhard Spinnen gewählt. "Belgische Riesen" erzählt von dem zehnjährigen Konrad, der Bekanntschaft macht mit einem rothaarigen Mädchen, ihrem Riesenkaninchen und ihren noch größeren Sorgen um einen fremdgehenden Papa. In der Produktion des Düsseldorfer Patmos Verlags wird das Jugendbuch gelesen von Boris Aljinovic, der auch der Preisträger ist.
In der Kategorie "Das besondere Hörbuch" wurde in diesem Jahr erstmals die Musik prämiert. Diese Kategorie wird fortan jährlich neu definiert, damit auch spezielle Aspekte der Hörbuchdramaturgie und -produktion gewürdigt werden können. Die beste Hörbuch-Musik fand die Jury diesmal in einem "Orchesterhörspiel". Ausgezeichnet wird der Komponist Henrik Albrecht, der Oscar Wildes berühmte Erzählung "Das Gespenst von Canterville" mit einer Originalkomposition versehen hat. Die Produktion des Südwestrundfunks ist erschienen bei "headroom sound production", Köln.
Erstmals verliehen wird auch der Deutsche Hörbuchpreis für die "Beste verlegerische Leistung". Ihn erhält in diesem Jahr das Schweizer Verlegerpaar Martina und Wolfgang Koch für das Gesamtprogramm der erst 2005 gegründeten Edition "Hörkultur". Motto des jungen Labels ist "Qualität statt Quantität": Mit ausgewählten, bibliophil gestalteten Produktionen will es "dem Mainstream die Stirn bieten" und ein anspruchsvolles Publikum erreichen.
Ermittelt wurden die Gewinner aus über 400 Einreichungen, von denen 21 von einer Vorjury nominiert wurden. Das Preisgeld beträgt je ausgezeichnetem Hörbuch 3.333 Euro, zusammen mehr als 23.300 Euro. Erstmals wird im Rahmen der Hörbuch-Gala am 18. März im WDR-Funkhaus auch der Publikumspreis "HörKules" verliehen. Dessen Preisträger wird per Abstimmung im Internet ermittelt. Stifter des seit 2001 vergebenen Preises ist die Buchwerbung der Neun GmbH. Die Hörbuch-Gala wird von 20.00 bis 22.00 Uhr auch live in WDR 5 und im ARD-Digitalfernsehkanal Eins Festival übertragen.
Der Deutsche Hörbuchpreis wird gestiftet vom Verein "Deutscher Hörbuchpreis e. V.". Mitglieder des Vereins sind neben den Gründern WDR und WDR mediagroup als neue, weitere Stifter der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und das Nachrichtenmagazin FOCUS. Auch die Jury aus namhaften Medienexpertinnen und -experten wurde erweitert. Als Juroren sind erneut dabei: Prof. Dr. Gert Ueding von der Universität Tübingen; Reiner Unglaub, Hörbuchsprecher und Mitglied der Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden; Anna Mikula, Journalistin; Ralf Niemczyk, Journalist und Hörbuchproduzent. Neu hinzu kamen als Jurymitglieder die Schauspielerin Sabine Postel, FOCUS-Kulturredakteur Jobst-Ulrich Brand, Prof. Sabine Breitsameter von der Hochschule Darmstadt, Dr. Holger Schulze von der Universität der Künste Berlin und Lothar Sand vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
Weitere Informationen unter: www.deutscherhoerbuchpreis.de Fotos der Preisträger: www.ard-foto.de
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