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Erinnerung an ein Genie
Vor 30 Jahren starb der unvergessliche René Goscinny

Berlin (ots)

Am 5. November 1977 erlag der damals erst 51jährige
Szenarist und Autor René Goscinny einem Herzinfarkt. Die Nachricht 
vom unersetzlichen Verlust des genialen Asterix-Autors löste weltweit
Bestürzung und Trauer aus.
René Goscinny wurde am 14. August 1926 in Paris geboren und 
verbrachte seine Jugendjahre in Buenos Aires, nachdem seine Eltern 
1928 nach Argentinien gezogen waren. Schon in der Grundschule 
erwachte sein Interesse an Comics und Zeichnen, aber niemand nahm von
dieser Leidenschaft ernsthaft Notiz. Als sein Vater gestorben war, 
ging er im Oktober 1945 nach New York und lief mit seiner 
Zeichenmappe vergeblich von Verleger zu Verleger.
Nach Ableistung seines Wehrdienstes in Frankreich versuchte er 
sein Glück erneut bei zahllosen New Yorker Verlagen und 
Werbeagenturen, doch niemand erkannte sein besonderes Talent. Als 
typischer self-made-man verrichtete Goscinny die verschiedensten 
Tätigkeiten, u.a. als Art Director für Kinderbücher, bevor er Harvey 
Kurtzmann kennen lernte, den zukünftigen Schöpfer von MAD und 
zusammen mit Jack Davis, Willy Elder und John Séverin in dessen 
Studio arbeitete.
In New York begegnete er 1948 Maurice de Bévère (Morris) und 
wenige Monate später beschloss er, sein Glück in Belgien zu 
versuchen, wo er in kürzester Zeit einer der besten Texter wurde. 
1951 übersiedelte er nach Paris. Seine ersten Erfolge waren Lucky 
Luke, der sympathische Westernheld, den Morris Jahre zuvor geschaffen
hatte, und die Bücher mit dem kleinen Jungen Nicolás, einer Figur die
von Sempé erdacht und gezeichnet wurde. Ihm folgten Signor Spaghetti 
für Attanasio, Pit Pistol und Umpah-Pah für Uderzo und weitere 
Szenarios für Jijét, Macherot, Tibet und viele andere Künstler.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1958 kam Goscinny bei einigen 
Verlagen auf die "schwarze Liste", als er sich bemühte, für 
Comicautoren gewisse Rechtsgrundlagen zu schaffen. Er kümmerte sich 
jedoch nicht darum und gründete mit Jean-Michael Charlier, Jean 
Hébrard und Albert Uderzo zwei Gesellschaften: eine für Comics und 
eine für Werbung. Im Oktober 1959 hob diese Gruppe das legendäre 
Wochenmagazin Pilote aus der Taufe. Herausgeber und "Seele" von 
Pilote war bis 1974 Goscinny selbst, der dafür mit Albert Uderzo 
Asterix schuf, den wohl erfolgreichsten französischen Comic-Helden 
aller Zeiten, ohne dabei die Zusammenarbeit mit anderen Zeichnern zu 
vernachlässigen. Mit Cabu gestaltete er Potachologie, mit Gotlib 
Dingodossiers und mit Tabary den grandiosen Isnogud, der Kalif werden
will an Stelle des Kalifen. Doch vor allem mit Asterix-Zeichner 
Albert Uderzo verband ihn eine lebenslange innige Freundschaft.
Die Nachricht von seinem Tod erreichte Albert Uderzo am Namenstag 
seiner Tochter Sylvie, die ihn liebevoll Onkel René nannte. Den 
kürzlich zu Ehren von Albert Uderzos 80. Geburtstag erschienenen 
Hommage-Band "Asterix und seine Freunde" hat sie daher ausdrücklich 
auch seinem Andenken gewidmet. Überraschende Einblicke in sein Leben 
und Werk gewinnt man aus der bebilderten Biografie "Das Buch von 
Goscinny", das in der Ehapa Comic Collection erschienen ist und mit 
großzügiger Unterstützung seiner Tochter Anne Goscinny zustande kam.
Von André Malraux, dem damaligen Kulturminister, wurde er 1967 zum
Ritter der Künste und Wissenschaften ernannt. René Goscinny gehört 
bis heute zu den meistgelesenen Autoren Frankreichs weltweit.

Pressekontakt:

Illustrationen auf www.ehapa.de und www.asterix.de

Marion Egenberger
Egmont Ehapa Verlag
10179 Berlin
++49(0)3024008535
kontakt@ehapa.de

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