Eine Koalition pro Patient und kein Komplott
BARMER bekräftigt gemeinsamen Einsatz für die Umsetzung des Morbi-RSA
Wuppertal (ots)
Die Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs (RSA) hin zu einer Morbiditätsorientierung steht seit 2001 im Gesetz. "Deshalb von einem 'Komplott' zu sprechen, wenn sich AOK und BARMER gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegen eine Verzögerung der Umsetzung aussprechen, wie in der FAZ nachzulesen war, ist völlig abwegig", so Dr. Eckart Fiedler, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
Beim morbiditätsorientierten RSA (Morbi-RSA) geht es um die Qualität der medizinischen Versorgung, denn mit ihr rückt der Patient in den Mittelpunkt der Betrachtung. Bislang erhalten die Kassen aus dem Finanzausgleich für ihre Versicherten gleich hohe Gutschriften, egal ob diese gesund oder chronisch, zum Beispiel an Rheuma, erkrankt sind. Dies führt heute dazu, dass Kassen für drei Viertel der Versicherten, die nur 3 Prozent der gesamten Leistungsausgaben verursachen, 60 Prozent der RSA-Gutschriften erhalten. Davon profitieren somit die Kassen, die unterdurchschnittlich wenig Kranke versichern. Insofern ist ein "günstiger Beitragssatz" nicht Ausdruck einer besonderen Managementleistung, sondern spiegelt die unterschiedliche Verteilung der Kranken und Gesunden in den einzelnen Kassen wider.
Der Morbi-RSA dagegen berücksichtigt im Finanztransfer Schwere und Dauer der Erkrankungen. "Dabei ist wichtig", so Fiedler, "dass nur 'Durchschnittkosten' ausgeglichen werden, so dass ein echter Anreiz für einen Wettbewerb um Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung besteht". Wer sich in dieser Situation gegen die Reform ausspricht, hat nur seinen bislang ungerechtfertigt subventionierten Beitragssatz im Blick und wendet sich gegen die Interessen der Patienten. Für sie auch künftig eine hochwertige medizinische Versorgung zu sichern, ist aber die entscheidende Herausforderung und Triebfeder für die Reform des Finanzausgleiches. "Dies liegt auch im Interesse der Ärzteschaft. Deshalb", so Fiedler weiter, "begrüße ich, dass die KBV auch für den Morbi-RSA eintritt".
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