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Übernahmevolumen in der weltweiten Stahl- und Metallindustrie bricht alle Rekorde

Frankfurt am Main (ots)

Übernahme von Arcelor durch Mittal bringt 2006 Quantensprung beim 
   M&A-Volumen / PwC-Studie: Westeuropa und Nordamerika führen 
   Verschmelzungsprozess an / Chinesische Stahlindustrie bleibt 
   zersplittert
Der Mega-Merger der Stahlproduzenten Arcelor und Mittal hat das 
Übernahmevolumen in der weltweiten Stahl- und Metallindustrie 2006 
sprunghaft ansteigen lassen. Im Vergleich zu 2005 kletterte der 
Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) 
von knapp 35 Milliarden auf über 77 Milliarden US-Dollar, wie aus der
Studie "Forging Ahead: Mergers and Acquisitions Activity in the 
Global Metals Industry 2006" der Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. 
Allein auf den Arcelor-Mittal-Deal entfielen 46 Milliarden US-Dollar.
"Auch wenn für das laufende Jahr keine vergleichbare Übernahme zu 
erwarten ist, dürfte sich die Konsolidierung der Stahlindustrie in 
hohem Tempo fortsetzen", erwartet Peter Albrecht, Mitglied des 
Vorstandes von PwC und zuständig für das Industriesegment 
Industrielle Produktion in Deutschland. So sind 45 Prozent der 
Vorstandsvorsitzenden in der Stahl- und Metallindustrie davon 
überzeugt, dass der Zugang zu neuen Märkten die besten 
Wachstumschancen bietet, und knapp jeder dritte CEO rechnet mit einem
Zusammenschluss beziehungsweise der Übernahme eines ausländischen 
Wettbewerbers im laufenden Jahr.
Westeuropa übernimmt Führung
Mit 224 Fusionen und Übernahmen in der metallerzeugenden Industrie
gab es 2006 zwar etwas weniger Zusammenschlüsse als im Vorjahr (250).
Der Gesamtwert der Transaktionen erreichte jedoch gut 77 Milliarden 
US-Dollar - weit mehr als das Doppelte des Wertes von 2005 (34,8 
Milliarden US-Dollar).
Gleichzeitig hat sich die Internationalisierung der Branche 
beschleunigt. Trugen Zusammenschlüsse inländischer Hersteller im Jahr
2005 noch gut die Hälfte zum Transaktionsvolumen bei, sorgte die 
Übernahme von Arcelor durch Mittal für eine drastische 
Anteilsverschiebung: Auf Fusionen von Unternehmen unterschiedlicher 
Herkunftsländer entfielen 2006 rund 67 Milliarden US-Dollar und damit
87 Prozent des M&A-Volumens. Selbst ohne Berücksichtigung des 
Arcelor-Mittal-Mergers lag der Wert grenzüberschreitender 
Transaktionen bei über 20 Milliarden US-Dollar, entsprechend zwei 
Dritteln des Gesamtwertes aller anderen Übernahmen.
Dank des Zusammenschlusses von Arcelor und Mittal führte 
Westeuropa den Konsolidierungsprozess 2006 an. Insgesamt gab es auf 
dem Kontinent 60 Deals mit einem Volumen von knapp 50 Milliarden 
US-Dollar (2005: 58 Übernahmen im Volumen von 8,7 Milliarden 
US-Dollar). In Nordamerika sank die Zahl der Transaktionen zwar 
leicht von 68 auf 60, der Gesamtwert kletterte jedoch von knapp 8,4 
Milliarden auf 15,5 Milliarden US-Dollar. Niedriger als im Vorjahr 
waren die Volumina in Zentral- und Osteuropa (2006: 8,0 Milliarden 
US-Dollar, 2005: 12 Milliarden US-Dollar) und der Region 
Asien-Pazifik (2006: 3,2 Milliarden US-Dollar, 2005: 4,4 Milliarden 
US-Dollar).
Stahlindustrie bleibt Schrittmacher
Auf den Stahlsektor entfielen 2006 ebenso wie im Jahr zuvor die 
meisten Übernahmen und der weitaus größte Teil des 
Transaktionsvolumens. Das Übernahmevolumen kletterte von knapp 27,4 
Milliarden auf 70,4 Milliarden US-Dollar und machte damit über 90 
Prozent des gesamten M&A-Volumens in der Stahl- und Metallindustrie 
aus. Die Zahl der Abschlüsse blieb mit 166 nahezu unverändert (2005: 
165).
"Trotz dieser Bilanz bleibt die Stahlindustrie sehr fragmentiert. 
Die fünf größten Erzeuger erreichen gemeinsam einen Marktanteil von 
knapp 20 Prozent, während die Top 5 in der Aluminium- und 
Eisenerzbranche jeweils rund 40 Prozent der weltweiten Nachfrage 
abdecken. Dementsprechend dürfte das Konsolidierungstempo in der 
Stahlbranche auf absehbare Zeit höher sein als in den anderen 
Sektoren", erläutert Albrecht.
In der Aluminiumindustrie gab es 33 Transaktionen gegenüber 41 im 
Jahr 2005, der Wert der Übernahmen stieg von knapp 4,2 Milliarden auf
rund 4,6 Milliarden US-Dollar. Trotz der vergleichsweise weit voran 
geschrittenen Konzentration im Aluminiumsektor gibt es noch Raum für 
Zusammenschlüsse, wie der Merger der russischen Produzenten Rusal und
Sual mit dem Schweizer Rohstoffhändler Glencore vom März 2007 zum 
weltgrößten Aluminiumhersteller zeigt. Der Konzern beschäftigt über 
110.000 Mitarbeiter in 17 Ländern und produziert 12,5 Prozent des 
weltweiten Aluminiums. Zum Vergleich: Der weltgrößte Stahlkonzern 
Arcelor Mittal produziert mit rund 320.000 Beschäftigten etwa zehn 
Prozent des weltweit benötigten Stahls.
Bei den Herstellern sonstiger Metalle (beispielsweise Kupfer, Blei
oder Zink) brachten 25 Transaktionen ein Volumen von 2,4 Milliarden 
US-Dollar (2005: 44 Transaktionen im Volumen von knapp 3,3 Milliarden
US-Dollar).
Politische Widerstände verzögern Konsolidierung
Mit der fortschreitenden Konsolidierung der Stahl- und 
Metallindustrie wachsen in vielen Ländern die Bedenken vor einem 
"Ausverkauf" nationaler Ressourcen von strategischer Bedeutung. So 
wird beispielsweise über einen Kauf der koreanischen POSCO und des 
russischen Stahlproduzenten Magnitogorsk Iron & Steel durch Arcelor 
Mittal spekuliert, allerdings dürfte ein Übernahmeversuch auf massive
politische Widerstände stoßen.
Auch in China beschränkt die Regierung den Zugang ausländischer 
Investoren zur einheimischen Stahlindustrie. Die Bemühungen um eine 
staatlich gelenkte Konsolidierung auf nationaler Ebene zeigen bislang
noch keinen Effekt, da sich viele Provinzregierungen aus Sorge vor 
sinkenden Steuereinnahmen gegen eine Verlagerung lokaler 
Stahlproduzenten wehren. Im Jahr 2004 produzierten die 15 größten 
Erzeuger 48 Prozent des chinesischen Stahls, 2006 nur noch 43 
Prozent. Damit ist das erklärte Ziel der Regierung in Peking, bis 
2010 die Hälfte der nationalen Produktion auf die zehn größten 
Stahlhersteller zu konzentrieren, weiter in die Ferne gerückt.
Die PwC-Studie "Forging Ahead: Mergers and Acquisitions Activity 
in the Global Metals Industry 2006" finden Sie als kostenlosen 
Download unter: www.pwc.de/de/industrielle-produktion
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Peter Albrecht 
   PricewaterhouseCoopers AG WPG 
   Mitglied des Vorstands Leiter des Bereichs Industrielle Produktion
   Tel.: (0201) 438-1518 
   Email:  peter.albrecht@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585-3179
E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com

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