Zur erwarteten Schließung der BKK für Heilberufe: AOK bietet allen Mitgliedern schnell Versicherungsschutz
Berlin (ots)
"Jedes Mitglied der BKK für Heilberufe, das zur AOK wechseln will, ist willkommen. Wir werden alles dafür tun, den Mitgliedern den Wechsel zur AOK so einfach wie möglich zu machen. Wer derzeit noch Mitglied der BKK für Heilberufe ist, kann zu jeder der 1200 AOK-Geschäftsstellen in Deutschland gehen und wird dann zum 1. Januar 2012 AOK-Mitglied", dies erklärte heute Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, mit Blick auf den für morgen erwarteten Beschluss des Bundesversicherungsamtes, die BKK für Heilberufe zum 31.12.2011 zu schließen.
Zusätzlich biete die AOK allen Mitgliedern der BKK für Heilberufe die Möglichkeit, schnell durch E-Mail an die Adresse aok-wechsel@rh.aok.de oder telefonisch - gebührenfrei unter 0800-0326325 - zur AOK zu wechseln. Vorgesehen sei weiter, dass die BKK für Heilberufe schnell alle Mitglieder per Brief über die Schließung der Kasse informiert. Das Schreiben der BKK für Heilberufe werde eine Liste aller wählbaren Krankenkassen enthalten, mit der ebenfalls ein unbürokratischer Kassenwechsel ermöglicht werde. Falls die BKK die Abwicklung personell nicht sicherstellen könne, habe die AOK zudem angeboten, AOK-Mitarbeiter in die Zentrale der BKK für Heilberufe zu entsenden.
Mit der BKK für Heilberufe müsse innerhalb kürzester Zeit nun bereits die zweite BKK-Kasse schließen. Für Graalmann liegen die Gründe in Managementmängeln: "Jahrelang war das BKK-System mit der Suche nach jungen und gesunden Versicherten beschäftigt." Diese Risikoselektion habe der Gesetzgeber aber 2009 mit der Einführung des Morbi-RSA, einem Ausgleich unterschiedlicher Krankheitsrisiken unter den Kassen, unattraktiver gemacht. "Während Yuppiekassen die Rosinen pickten, haben AOK und andere Versorgerkassen alle versichert, egal wie alt, wie krank oder auch wie groß der Geldbeutel war", sagte Graalmann. "In diesen Zeiten zeigt sich nun, wer etwas vom Versicherungsgeschäft versteht." Die BKK-Schließungen kämen daher nicht von ungefähr. Die AOK stehe hingegen auch in turbulenten Zeiten für Seriosität und Sicherheit, und das weiterhin ohne Zusatzbeitrag.
Nicht gut zu sprechen ist Graalmann darauf, dass es bisher innerhalb des BKK-Systems nicht gelinge, Problemfälle in den eigenen Reihen aufzufangen. "Es kann doch nicht sein, dass die Verursacher der Kassenschließungen aus der Verantwortung für die Folgen ihres Handelns entlassen werden und die Versorgerkassen für die Aufräumarbeiten zuständig sind. Natürlich sind wir in der Lage, als Notarzt einzuspringen. Dennoch stößt auch unsere Leistungsfähigkeit irgendwann an ihre Grenzen", gibt Graalmann zu bedenken. Denn nach wie vor gebe es im System noch Fehlanreize zur Risikoselektion. Das bestätige auch glasklar ein kürzlich veröffentlichtes Regierungsgutachten. Diese Fehlanreize müsse nun die Politik beseitigen. "Nur dann sehe ich eine realistische Chance dafür, dass solche Rettungsaktionen auch langfristig ohne finanzielle Nachteile für die aufnehmenden Kassen geschultert werden können."
Hinweis für die Redaktionen
Die wichtigsten Fragen und Antworten für Versicherte zur erwarteten Schließung der BKK für Heilberufe haben wir im Internet zusammengefasst: http://www.aok-bv.de/politik/versicherte/index_06802.html
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