Billigspielzeug - Wie gefährlich ist es wirklich?
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Hamburg (ots)
Anmoderationvorschlag: Kinder und Spielzeug gehören einfach zusammen. Und obwohl Weihnachten und Geburtstag nur einmal im Jahr sind, kommt gefühlt ständig was Neues dazu. Immerhin wollen Oma, Opa, Tanten, Onkel, Paten und auch Eltern, dass es den Kleinen an nichts fehlt. Das kann schnell recht teuer werden, es sei denn, man findet eine billige Alternative. Aber kann man billiges Spielzeug überhaupt bedenkenlos kaufen? Man hört ja immer wieder, dass es gefährlich ist. Mein Kollege Mario Hattwig berichtet.
Sprecher: Niedrige Preise bei Spielzeug bringen häufig auch minderwertige Materialien, fehlende Qualitätskontrollen und problematische Chemikalien mit sich. Alles zusammen kann dann gesundheitsgefährdend sein, so Dr. Susanne Woelk von der Aktion Das sichere Haus.
O-Ton 1 (Dr. Susanne Woelk, 26 Sek.): "Billiges Plastikspielzeug enthält häufig giftige Weichmacher, die sogenannten Phthalate, die ausdünsten und nachgewiesenermaßen schädlich für die Gesundheit sind. Das geht von Nervenschäden, Unfruchtbarkeit, Atembeschwerden bis hin zu Krebs. Dazu können auch Farben und Lacke giftige Schadstoffe enthalten, die oft nicht mal speichelfest sind. Das heißt, dass ganz besonders Kleinkinder, die ja nun so ziemlich alles in den Mund nehmen, diese ungesunden Stoffe aufnehmen können."
Sprecher: Fehlende Qualitätskontrollen führen dazu, dass auch Verarbeitungsfehler übersehen werden können wie zum Beispiel scharfe Kanten aber auch Kleinteile, die sich lösen und verschluckt werden können. Will man unbelastetes und sicheres Spielzeug kaufen, sollte man sich die Produktbeschreibung durchlesen.
O-Ton 2 (Dr. Susanne Woelk, 25 Sek.): "Einige Hersteller schreiben, dass das Spielzeug 'Phthalat-frei' ist. Das heißt, es enthält andere Weichmacher, bei denen eine Gesundheitsgefährdung nicht nachgewiesen wurde. Da Phthalate und PVC meist Hand in Hand gehen, ist auch 'PVC-frei' ein guter Hinweis. Ansonsten muss man einfach seine Sinne benutzen. Wenn zum Beispiel ein Produkt stark nach Chemikalien riecht, dann sollte man es lieber im Laden lassen."
Sprecher: Bei batteriebetriebenem Spielzeug muss das Batteriefach kindersicher sein. Spielzeug mit Geräusch darf nicht zu laut sein. Eine gute Orientierung sind Siegel, von denen es aber mittlerweile sehr viele gibt. Das mindeste ist das CE-Zeichen, mit dem die Hersteller selbst bestätigen, dass sie die Vorgaben einhalten. Allerdings ist das CE-Zeichen kein Qualitätssiegel.
O-Ton 3 (Dr. Susanne Woelk, 24 Sek.): "...im Gegensatz zu dem GS-Zeichen. Beim GS-Zeichen hat eine unabhängige Stelle das Produkt auf die Einhaltung der gesetzlichen Standards überprüft. Dann gibt es noch das Logo 'Blauer Engel' - das steht dafür, dass das Spielzeug umweltfreundlich und schadstoffarm hergestellt wurde. Und wenn man Textilspielzeug hat, also zum Beispiel einen kleinen Stoffteddy, dann ist das Zeichen 'Öko-Tex Standard 100' ein ganz hilfreiches Siegel."
Abmoderationsvorschlag: Billigspielzeug hat seinen schlechten Ruf also leider meist nicht ohne Grund. Und es werden auch immer wieder schadstoffbelastete und auf andere Weise gefährliche Spielsachen gemeldet. Apps wie Scan4Chem und ToxFox, aber auch Berichte von Stiftung Ökotest und Stiftung Warentest können weiterhelfen, ebenso wie das EU-weite Schnellwarnsystem RAPEX und die Internetseite SafetyGate. Das alles können Sie aber auch noch mal in Ruhe nachlesen. Schauen Sie einfach mal auf das-sichere-haus.de vorbei.
Pressekontakt:
Dr. Susanne Woelk, DSH-Geschäftsführerin
Tel.: 040 / 298 104 62
Mail: s.woelk@das-sichere-haus.de
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