Alle Storys
Folgen
Keine Story von DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein mehr verpassen.

DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein

Mehr Strom aus weniger Braunkohle
Erfolgreiche Jahresbilanz des Wirtschaftszweiges
Einsatz der wichtigsten heimischen Energieressource wird immer effizienter
Mehr Technologieoffenheit gewünscht

Köln (ots)

Jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland stammte 2010 erneut aus Braunkohle. Mit einem leichten Anstieg der Produktion auf 147 Milliarden Kilowattstunden hatten die deutschen Braunkohlenkraftwerke nicht nur Teil am konjunkturbedingten Zuwachs des Stromverbrauchs, sondern konnten ihren Beitrag zur Sicherheit der Stromversorgung weiter festigen. Auch 2010 war Braunkohle die wichtigste Verstromungsenergie in Deutschland.

Im vergangenen Jahr nahm die Stromerzeugung aus Braunkohle nicht nur zu, sie wurde erneut effizienter. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Lieferungen an die Kraftwerke um 1,5 Millionen Tonnen ab. Neben den natürlichen Schwankungen beim Heizwert der Braunkohle ist dafür vor allem der Betrieb von modernen Kraftwerken mit hohen Wirkungsgraden verantwortlich. Altanlagen wurden abgeschaltet. Der effizientere Einsatz der Braunkohle in den Kraftwerken ersparte dem Klima im vergangenen Jahr den Eintrag von mehr als 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Weitere Einsparungen sind durch die Inbetriebnahme der Neubaukraftwerke in Neurath (2200 MW) und Boxberg (670 MW) in diesem Jahr absehbar.

Gewinnung und Einsatz von Braunkohle erfolgen in Deutschland subventionsfrei und sind gesamtvolkswirtschaftlich besonders günstig und vorteilhaft. Braunkohlenkraftwerke haben einen Anteil von etwa 13 Prozent am gesamten inländischen Kraftwerkspark und decken auf dieser Basis rund ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs. Bei den erneuerbaren Energien ist das Verhältnis nahezu umgekehrt. Sie kommen mittlerweile auf einen Anteil von über 26 Prozent an den Erzeugungskapazitäten und decken damit lediglich rund 16 Prozent des Verbrauchs. Darüber hinaus verteuert die Förderung der erneuerbaren Energien den Strom für die Verbraucher durch die EEG-Umlage immer mehr.

Entwicklung in den Revieren

Die Förderung in den vier deutschen Braunkohlenrevieren erreichte 2010 eine Höhe von 169,4 Millionen Tonnen (Mio. t) und lag damit um wenige Hunderttausend Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres. Im Rheinland verringerte sich die Produktion um 1,3 Prozent auf knapp 91 Mio. t. In der Lausitz wurden mit fast 57 Mio. t dagegen 1,7 Prozent mehr gefördert. Im Mitteldeutschen Revier sank die Förderung leicht um knapp 1 Prozent auf gut 20 Mio. t. Im Raum Helmstedt betrug die Förderung knapp 2 Mio. t Braunkohle.

Die Produktion in den einzelnen Revieren steht in direktem Zusammenhang mit der Verfügbarkeit der jeweiligen bergbaunahen Kraftwerke. Insgesamt bewegte sich die deutsche Braunkohlenförderung 2010 auf dem langjährigen Niveau von rund 170 Mio. t. Mit einem Anteil von rund 11 Prozent an der Deckung des gesamten Energieverbrauchs leistet die Braunkohle einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

Den leicht verminderten Lieferungen an die Braunkohlenkraftwerke der öffentlichen Versorgung stand 2010 eine Steigerung bei den Veredlungsprodukten gegenüber. Sowohl bei Braunkohlenbriketts wie auch beim Staub und Koks nahm die Produktion zu. Die Herstellung von Wirbelschichtkohle war dagegen rückläufig. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr über 13 Mio. t Rohbraunkohle zu Braunkohlenprodukten veredelt.

Beschäftigung leicht positiv

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Braunkohlenindustrie stieg 2010 leicht auf etwa 22 700. In dieser Zahl sind rund 1 650 Auszubildende sowie etwa 6 000 Mitarbeiter in den Braunkohlenkraftwerken der allgemeinen Versorgung enthalten. Auf das Rheinische Revier entfielen etwa 11 600 Beschäftigte. Das Lausitzer Revier zählte rund 8 000 Beschäftigte und im Mitteldeutschen Revier sind etwa 2 500 Menschen in der Braunkohlenindustrie beschäftigt.

Energiepolitik zwischen Wunschvorstellung und Handlungsnotwendigkeit

Das im Herbst 2010 von der Bundesregierung vorgelegte Energiekonzept für Deutschland wird hinsichtlich der langfristigen Aussagen von der Braunkohlenindustrie unverändert kritisch begleitet. Es bestehen große Unsicherheiten im Hinblick auf die von der Bundesregierung getroffenen Annahmen bis 2050. Nach Ansicht der Braunkohlenindustrie wäre es für die sichere, wettbewerbsfähige und umweltgerechte Energieversorgung förderlicher, wenn auch die Handlungsoptionen und Notwendigkeiten für kürzere Zeiträume stärker betrachtet würden.

Mit Sorge betrachtet die Braunkohlenindustrie die Verzögerungen bei der Umsetzung der europäischen Richtlinie zu Abscheidung, Transport und Speicherung von Kohlendioxid, der sogenannten CCS-Richtlinie. Nachdem es auch 2010 nicht gelang, eine nationale Regelung zu verabschieden, steige das Risiko, den Umsetzungstermin Frühjahr 2011 noch einhalten zu können. Damit sinken nicht nur die Chancen für den Bau von Demonstrationsanlagen, die für die weitere Technologieentwicklung notwendig sind, sondern auch der gesetzliche Rahmen für die benötigte Infrastruktur zum Transport und zur Speicherung verzögert sich weiter. Die Braunkohlenindustrie wünscht sich mehr gesellschaftspolitische Offenheit für neue Technologien, damit Deutschland energie-, klima- und industriepolitisch den Anschluss nicht verliert.

Pressekontakt:

Uwe Maaßen
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18

Email: Uwe.Maassen@braunkohle.de

Original-Content von: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein
Weitere Storys: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein