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Helmut Schmidt: Wehner streichelte einem die Hand zur Entschuldigung

Hamburg (ots)

Der als bärbeißig bekannte frühere SPD-Fraktionschef Herbert Wehner hatte nach Erinnerung von Ex-Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt eine ungewöhnliche Methode der Entschuldigung nach Wutausbrüchen: "Ich kann mich erinnern, dass er einem manchmal die Hand streichelte. Das war seine Geste der Wiedergutmachung", sagt Schmidt im ZEITmagazin LEBEN.

Laut Schmidt hat Wehner "ein erratisches Temperament" gehabt: "Eine lange Zeit konnte er sich bändigen, aber irgendwann explodierte er dann ... Das hat man hingenommen, und er selber hat es danach immer bedauert." Schwer hatten es Mitarbeiter, die Wehner nie ein Widerwort gegeben hätten. Schmidt: "Natürlich musste man seine eigene Überzeugung vertreten. Wer das nicht tat, der war bei ihm untendurch, und mit Recht." Und er ergänzt: "Aber nicht nur bei Wehner..."

Herbert Wehner, den er seit 1946 kannte, habe ihn "nie enttäuscht", sagt Schmidt. "Er war für mich ein ganz zuverlässiger politischer Partner ... ich konnte mich immer darauf verlassen, dass er sein Wort hält." Über die umstrittene Zeit Wehners im Moskauer Exil während der Nazizeit sagt Schmidt, das wolle er nicht beurteilen.

Wehner, Schmidt und der SPD-Vorsitzende Willy Brandt wurden als Troika bezeichnet und gelten als eines der erfolgreichsten Personalgespanne der SPD.

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 3 vom 10. Januar 2008
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlich-keitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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