Neokonservativer Denker hält Krieg mit China für möglich
Hamburg (ots)
Der amerikanische Neokonservative Robert Kagan schließt die Gefahr eines Krieges zwischen China und seinem Land nicht aus. "Das Taiwan-Problem kann jeden Augenblick explodieren. Lassen Sie uns von einer mittelfristigen Gefahr sprechen. Es ist nicht garantiert, dass wir einen Konflikt vermeiden, wenn China demokratischer ist, aber er wird dann leichter zu vermeiden sein", sagt Kagan der ZEIT auf die Frage nach der Gefahr eines militärischen Konflikts zwischen China und den USA.
Aus Sicht von Kagan betreiben die USA derzeit eine Eindämmungspolitik gegen das aufsteigende China: "Die amerikanischen Allianzen oder Beziehungen mit Japan, Taiwan, Südkorea, Australien, neuerdings Indien: Wie, denken Sie, sieht das von Peking her aus? Alle Länder an Chinas Peripherie haben ein zunehmend enges strategisch-militärisches Verhältnis zu den Vereinigten Staaten. Das ist eine Eindämmungsstrategie", sagt er.
Die von den USA betriebene Politik des Wandels durch Handel mit China ist nach Ansicht von Kagan an ihre Grenzen gestoßen: "Das ist die liberale Weltsicht: Je mehr Handel wir treiben, desto mehr werdet ihr wie wir. Ich denke, es müsste mehr von dem geben, was in dieser ökonomischen Strategie fehlt: Unterstützung für Dissidenten, Engagement für politische Öffnung." Kagan äußert Zweifel daran, ob die Bürger Chinas überhaupt an mehr Demokratie interessiert sind: "Vielleicht sind die Menschen in China mit der Autokratie einverstanden, solange nur das Geld weiterfließt."
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Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 4 vom 17. Januar 2008
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