Bachelorstudiengänge mit mehr Studienabbrechern
Hamburg (ots)
Die neuen Bachelorstudiengänge produzieren anders als erhofft bislang nicht weniger, sondern mehr Studienabbrecher. Das geht aus einer Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) hervor, über die die ZEIT berichtet. Danach liegt die Quote der Studienabbrecher unter den Bachelorstudenten an den Fachhochschulen bei 39 Prozent, die Gesamtabbrecherzahl aller Studenten bei 22 Prozent. An den Universitäten scheitern 25 Prozent der Bachelorstudenten, die Gesamtabbrecherzahl liegt bei 20 Prozent.
"Eine zentrale Rolle bei den hohen Abbruchquoten der Fachhochschulen dürften der Maschinenbau und die Elektrotechnik spielen", sagt HIS-Projektleiter Ulrich Heublein. Viele Ingenieurwissenschaften hätten zwar die Studienzeit verkürzt, die Stoffmenge jedoch nicht reduziert. "Die schon vorher sehr anspruchsvollen Studienpläne scheinen durch die Reform noch dichter geworden zu sein", sagt Heublein.
Das HIS sieht durch die neue Studie nicht den Bachelor in Frage gestellt, wohl aber die Art, wie einige Disziplinen die Reform umgesetzt haben. Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, weist darauf hin, dass der Bachelor eine bessere Betreuung und kleinere Lerngruppen erfordere. "Dazu brauchen wir mehr Dozenten. Aber bis heute gibt es kein Geld dafür", sagt Wintermantel.
Bis 2010 sollen alle Studiengänge im Rahmen der Bologna-Reform auf die Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt werden. Ein Ziel der Reform ist es, die Abbrecherquoten zu reduzieren.
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