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Von Beust über Schwarz-Grün: "Es bewährt sich"

Hamburg (ots)

Der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hält das von ihm ausgehandelte erste schwarz-grüne Bündnis auf Länderebene für wegweisend auch über die Landesgrenzen hinaus: "Ich kann nur sagen: Es bewährt sich", sagt von Beust der ZEIT. Union und Grüne seien aus den Schützengräben herausgekommen. "Ich glaube, die Leute sind das ritualisierte Verharren auf Positionen leid, die vielleicht vor 30 Jahren richtig waren, aber heute von der Realität überholt worden sind", sagt von Beust. "In Hamburg war das möglich, und das ist gut so", stimmt die Hamburger Senatorin und GAL-Landesvorsitzende Anja Hajduk in ihrem ersten gemeinsamen Interview mit von Beust zu.

Der Bürgermeister und Hajduk loben die ungewohnt offene Verhandlungsatmosphäre während der Koalitionsgespräche. Beust sagt: "Ich bin schon lange im politischen Geschäft dabei, und eines ist für mich neu an dieser Koalition, und das empfinde ich als ausgesprochen angenehm: Es gibt Punkte, bei denen es gelungen ist - was für Politiker selten ist -, sich gegenseitig inhaltlich zu überzeugen. Es gab Streitfälle, wo die Grünen mich und meine Kollegen überzeugt haben, es gab aber auch Punkte, wo wir die Grünen überzeugen konnten. Das ist nicht der Normalfall in der Politik, dass man so unprätentiös und ohne viel Gegockel miteinander umgeht", sagt von Beust. Hajduk erklärt: "Wir als Grüne haben in den Koalitionsverhandlungen erlebt, dass die CDU bereit war, der Wirtschaft etwas für den Umweltschutz abzuverlangen. Das war für uns eine ganz wichtige Erfahrung. Die haben wir im Übrigen mit der SPD nicht unbedingt immer gemacht."

Konkrete Ratschläge an seine Parteifreunde im Bund und in anderen Ländern lehnt von Beust ab: "Das müssen die selber wissen." Von Beust sagt, er würde anders als 2001 heute keine Koalition mehr mit einem Skandalpolitiker wie Roland Schill eingehen. Aus damaliger Sicht sei die Entscheidung aber richtig gewesen, um die SPD nach 44 Jahren aus der Regierung zu drängen.

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung senden wir
Ihnen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse,
DIE ZEIT Presse- und Öffentlich-keitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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