Gesundheitspolitik: Ulla Schmidt will Besuch beim Hausarzt attraktiver machen - Reform des Risikostrukturausgleichs soll neue Hausarzt-Tarife begünstigen
Hamburg (ots)
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt will den Besuch beim Hausarzt attraktiver machen. In einem Interview der Wochenzeitung "DIE ZEIT" sagte Schmidt: "Wir müssen die Lotsenfunktion des Hausarztes stärken. " Das solle durch Hausarzt-Tarife geschehen, die Versicherten einen niedrigeren Beitrag anbieten, wenn diese vor dem Besuch eines Facharztes grundsätzlich zunächst ihren Hausarzt konsultieren. Einige Privatversicherungen bieten solche Tarife bereits an, so Schmidt. Sie kündigte an: "Ich würde einen solchen Ansatz gern von einer gesetzlichen Kasse in einem Modellversuch erproben lassen." Sie hoffe, dass die Reform des Risikostrukturausgleichs die gestzlichen Kassen ermutige, neue Hausarzt-Tarife anzubieten.
Eine Praxisgebühr für Arztbesuche, wie sie kürzlich der Sachverständigenrat vorgeschlagen hatte, lehnte Schmidt ab. Die Grundprinzipien der Rentenreform - mehr private Eigenvorsorge, etwas weniger Leistungen aus dem gesetzlichen System - ließen sich nicht auf die Reform des Gesundheitswesen ¸bertragen. "Wer krank ist, braucht die notwendigen medizinischen Leistungen", erklärte Schmidt. "Das ist etwas anderes, als mit einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge einen bestimmten Lebensstandard zusichern."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 10/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 1. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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