US-Medienkritiker: TV-Wahlkampf in Deutschland kultiviert
Hamburg (ots)
"Die deutschen Sender haben noch einen public spirit, ein öffentliches Interesse - auch RTL und Sat 1.", sagt Danny Schechter, US-Medienkolumnist und Chefredakteur des New Yorker Mediendienstes www.mediachannel.org, in einem Interview mit der ZEIT. Durch die totale Privatisierung des Fernsehens und durch TV-Bosse wie den konservativen Rupert Murdoch habe das US-Fernsehen diesen Geist verloren.
Wahlkampf-Berichterstattung sei in den USA absichtlich parteiisch, da es nur darum gehe, zu unterhalten. "Politik ist nichts als ein unterhaltsamer Sport, eine "simulierte Sportart"wie Wrestling. Einer ist der Gewinner, ein anderer der Verlierer."
Während die Medien in den USA stark polarisieren, sei Wahlkampf im deutschen Fernsehen eine kultivierte Angelegenheit. Schechter: "Deutsche Journalisten bemühen sich um Ausgewogenheit, sie suchen nach echten Themen." Den Grund sieht er darin, dass es "noch starke öffentliche Sender mit einem public spirit" gebe. "Wäre ich Deutscher, würde ich sie schützen."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 20, EVT 08.05.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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