Wer Elefanten versteht, kann Ernteschäden verhindern
Hamburg (ots)
Ein weltweit einzigartiges Forschungsprojekt verfolgt die Zoologin Angela Stöger-Horwath im Wiener Zoo Schönbrunn: Sie untersucht, wie Elefanten sprechen lernen. Um die Entwicklung der Dickhäutersprache zu verstehen, verfolgte die 27jährige Wissenschaftlerin die Sprachversuche der afrikanischen Elefantenkinder Abu und Mongu von Beginn an. "Der Wortschatz von jungen Elefanten ist sehr bescheiden", sagt Stöger-Horwath der ZEIT. In den ersten Wochen konnte sich Abu nur mit einem schweineähnlichen Grunzen verständigen. Das unbeholfene Schnauben aus dem Rüssel wurde erst nach drei bis vier Monaten zum aussagekräftigen Trompetenstoß.
In drei Jahren zeichnete die Wiener Zoologin 2500 Elefantenrufe auf. Ergebnis: Elefanten müssen wie Menschen ihre Lautsprache erst mühsam erlernen. Das gilt insbesondere für die tiefen Töne im Infraschallbereich, mit denen die Tiere auf Wasserquellen hinweisen oder vor Gefahren warnen. Der Mensch kann solche Frequenzen unter 20 Hertz nicht hören. Daher rätselte man lange Zeit, wie es Elefanten schaffen, über kilometerweite Entfernungen zueinander zu finden oder ohne Sichtkontakt im Gleichschritt zu marschieren.
Das Wissen über die Elefantenkommunikation könnte sogar helfen, die Tiere von landwirtschaftlichen Gebieten fernzuhalten. Allein in Botswana beträgt der durch Elefanten verursachte Ernteausfall jährlich eine Million Euro. Warnende Elefantenrufe über Lautsprecher könnten das verhindern.
Den kompletten ZEIT-Text der nachfolgenden Meldung (ZEIT Nr. 20 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 06. Mai 2004) stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, Fax: 040/ 3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell