Bettina Röhl kritisiert Berliner RAF-Ausstellung
Hamburg (ots)
Bettina Röhl, Tochter von Ulrike Meinhof und Klaus Rainer Röhl, kritisiert in der ZEIT das Konzept der Berliner RAF-Ausstellung. Den Ikonen der RAF werde hier ein weiteres Denkmal gesetzt, schreibt sie. "Gemeinsam ist den Exponaten, dass sie von einer Tat- und Täter-Subkultur handeln, die positive und negative Identifikation ermöglicht oder intendiert und die Täter in positiver oder negativer Hinsicht zu den Ikonen und geilen Typen macht, als die sie eine ganze Generation damals empfunden hat." Sie wirft den Ausstellungsmachern vor, mit einem Reizthema hausieren zu gehen: "Die mediale Aufmerksamkeit, die die RAF seinerzeit erfuhr und die jetzt die RAF-Aussteller erfahren, ist für sich schon viele Millionen Euro wert ... Nicht nur die drei Buchstaben SEX sind ein unverwüstlicher Kaufanreiz, auch RAF sells."
Bettina Röhl vertritt außerdem die Ansicht, dass die ab Samstag in Berlin gezeigte Ausstellung wenig Neues bringen werde. Die Bilder, Fotomontagen, Mediencollagen und Filme bezögen sich im Wesentlichen auf die "weithin bekannten Terroristen wie Baader, Meinhof, Ensslin, Raspe". Es zeige sich, "dass die RAF-Kunst offenbar bisher nur eine Fortführung der Rezeption der RAF in den Medien war."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 5 vom 27.Januar 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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