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DIE ZEIT

EU-Kommissar Verheugen kritisiert: Ausländische Forscher in Deutschland nicht willkommen

Hamburg (ots)

EU-Kommissar Günter Verheugen hat die Einstellung
der deutschen Gesellschaft gegenüber ausländischen Forschern
kritisiert. Ein junger Inder oder Chinese, der die Wahl zwischen
einem amerikanischen und einem deutschen Forschungsinstitut habe,
werde sich bei gleichen materiellen Bedingungen aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht für Deutschland entscheiden, sagt
Verheugen in der ZEIT: "Weil er weiß, dass er in Wahrheit nicht
willkommen ist." Deutschland selbst werde wegen seiner
demographischen Entwicklung in Zukunft nicht mehr genügend Forscher
und Wissenschaftler hervorbringen. Deshalb sehe er "ein riesiges
Problem" auf das Land zukommen, wenn sich in Deutschland das
Verhalten der Gesellschaft gegenüber so genannten Ausländern nicht
grundlegend ändere.
Gleichzeitig fordert der aus Deutschland stammende Politiker im
ZEIT-Interview, die Bewilligung von EU-Anträgen stark zu
vereinfachen. Heute müsse man für das Ausfüllen eines zweiseitigen
Formblattes eine Anleitung von 200 Seiten lesen, so Verheugen: "Wenn
Europa jetzt in einem dramatischen weltweiten Wettbewerb um einen
Spitzenplatz bei Forschung und Innovation kämpft, können wir uns so
etwas nicht erlauben."
Im Rahmen der so genannten Lissabon-Strategie für Innovation und
Wachstum, für deren Umsetzung Verheugen verantwortlich ist, hat die
Europäische Kommission vergangene Woche angekündigt, die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung im neuen EU-Haushalt zu verdoppeln.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 16 vom 14. April 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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