Höhere Familienhilfe könnte bis zu 1,2 Milliarden Euro mehr kosten
Hamburg (ots)
Nach einem Gutachten des Vorsitzenden der Familienkommission der Bundesregierung soll die Familienförderung in Deutschland von Grund auf reformiert werden. Der Berliner Professor Hans Bertram schlägt vor, statt des bisherigen Erziehungsgeldes nach schwedischem Vorbild ein so genanntes Elterngeld einzuführen, berichtet DIE ZEIT, der das Gutachten vorliegt. Dabei würden dem Elternteil, der ein Kind zu Hause betreut, 70 Prozent der bisherigen Bezüge für ein Jahr weitergezahlt. Das Bundesfamilienministerium rechnet mit Zusatzkosten von 500 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro im Jahr.
Das Gutachten weist darauf hin, dass die geringe Geburtenrate in Deutschland nicht allein durch hohe Kinderlosigkeit erklärt werden kann. Auch in den USA oder in Finnland, beides Länder mit hoher Geburtenrate (2,1 bzw. 1,8), gibt es gut 20 Prozent kinderlose Frauen. Aber in Deutschland fehlen die Mehrkindfamilien: In den USA haben doppelt so viele Familien drei Kinder wie bei uns.
Die Autoren des Gutachtens fordern die Hochschulen auf, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Familienplanung zu unterstützen, etwa durch die Umwandlung von "Frauenbeauftragten" in "Elternbeautragte". Zudem regen sie an, die staatlichen Förderleistungen (Kindergeld, BAFöG) darauf hin zu überprüfen, ob diese Leistungen junge Erwachsene zu lange in ökonomischer Abhängigkeit von ihren Eltern halten.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 19 vom 4. Mai 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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