Entwicklungspsychologe Helmke zur neuen Pisa-Studie: "Ergebnisse nicht von Unterrichtsqualität abhängig"
Hamburg (ots)
Die neue Pisa-Studie zeigt große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Doch "vom Leistungsgefälle kann man keinesfalls auf die Unterrichtsqualität rückschließen", sagt der Unterrichtsforscher Andreas Helmke in der ZEIT. Eine Vergleichsstudie unter den Klassen mit den besten Ergebnissen zeige, dass die guten Lehrer völlig unterschiedlich unterrichten - mal im Frontalunterricht, mal in Gruppenarbeit, manche begeistern mit Humor, andere überzeugen durch Strenge. Den Streit um Methoden hält Helmke für unsinnig. "Ich warne vor jeder Dogmatik", sagt der Entwicklungspsychologe.
Außerdem sei es ein "nicht auszurottender Mythos, dass kleinere Klassen automatisch zu besserem Unterricht und höheren Lernergebnissen führen". Viele Studien belegten, dass Lehrer auch in kleineren Klassen den Unterrichtsstil nicht ändern. Auch ohne große bildungspolitische Reformen könnten Lehrer das "Handwerk" ihres Unterrichtens oft stark verbessern - etwa indem sie Videoaufzeichnungen nutzen oder die Rückmeldungen von Schülern ernst nehmen.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 30 vom 21. Juli 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell