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DIE ZEIT

Robert Rauschenberg: "Ich bin kein Künstler, der Ideen hat"

Hamburg (ots)

Der amerikanische Jahrhundertkünstler Robert Rauschenberg (80)
versteht sich bis heute als Sammler und nicht als Kunst-Erfinder.
"Ich bin kein Künstler, der Ideen hat. Ich hasse Ideen. Und wenn ich
trotzdem mal eine habe, dann gehe ich spazieren, um sie zu
vergessen." Rauschenberg gilt heute als Urvater der Pop-Art. In einem
Exklusiv-Interview sagt er der ZEIT: "Ich wollte ja auch gar nicht
ein besonders guter Künstler werden, ich wollte nur nicht, dass
jemand anderes ein besserer Künstler ist als ich."
Rauschenberg, dessen Großvater aus Berlin stammt, erinnert sich an
seine deutsche Herkunft und wünscht sich etwas mehr deutsche Tugend:
"Aber dann, diese Last der Geschichte, das würde mich lähmen. Da
fühle ich mich meiner Großmutter näher. Die war Indianerin, eine
Cherokee. Von ihr habe ich meine Nase, meinen Instinkt. Auch meine
Ruhelosigkeit. Ich fühle mich oft als Nomade, ziemlich
unverwurzelt."
Die indianische Abstammung präge auch seine Kunst, sagt
Rauschenberg: "Ich versuche, in meiner Kunst dem Gewöhnlichen etwas
abzugewinnen. Etwas, das mich überrascht. Viele Menschen leben doch
in dem Gefühl, dass ihnen für ihr Glück etwas Wichtiges fehlt. Oder
dass sie das Entscheidende in ihrem Leben versäumen. Dabei ist die
Welt doch ungeheuer reich. Man muss den Reichtum nur einsammeln."
Rauschenbergs frühe Werke, die Combines, werden bis zum 2. April
2006´in einer großen Ausstellung des Metropolitan Museum of Art in
New York gezeigt.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 3 vom 12. Januar 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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