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DIE ZEIT

Terrorfahnder beschuldigt BKA der Mitwisserschaft bei Folter

Hamburg (ots)

Ein Terrorfahnder des Bundeskriminalamtes hat im
Zusammenhang mit Foltervorwürfen schwere Beschuldigungen gegen seine
Behörde erhoben. Der ZEIT sagt Kriminaloberkommissar Ralph Trede, das
BKA habe im Jahr 2002 dem libanesischen Geheimdienst zahlreiche
Fragenlisten für die Verhöre von zwei Terrorverdächtigen übergeben.
Beide seien in einem Militärgefängnis festgehalten worden. "Im BKA
war allen klar, dass dort gefoltert wurde. Das war ein ganz klares
Outsourcing", sagt Trede der ZEIT.
Die beiden vernommenen Häftlinge, ein Libanese und ein Saudi,
waren in Deutschland unter Terrorverdacht geraten, weil sie nach
Erkenntnissen der Polizei einen Anschlag im Raum Frankfurt am Main
vorbereiteten. Bei einem Treffen im Libanon wurden sie festgenommen.
Anschließend erstellte die BKA-Außenstelle Meckenheim laut Trede
Fragenkataloge, die von einem BKA-Mitarbeiter in Beirut auf Arabisch
übersetzt und an den libanesischen Geheimdienst weitergereicht worden
seien. "Die haben gesprudelt noch und nöcher", sagt Trede über die
Verdächtigen, "fast täglich haben wir uns mit den Leuten vom
Geheimdienst getroffen, um Antworten auszutauschen."
Generalbundesanwalt Kay Nehm streitet in der ZEIT die Vorwürfe ab:
"Hätte es konkrete Anhaltspunkte dafür gegeben, dass Antworten auf
Fragen der Beamten des Bundeskriminalamts unter Anwendung von Folter
durch libanesische Beamte gewonnen werden sollten, wäre die
Zusammenarbeit mit den libanesischen Behörden sofort beendet worden."
Es gebe keine Beweise für Folterungen, erklärt Nehm.
Den kompletten Text der ZEIT Nr.4 vom 19.01.2006 senden wir Ihnen
   gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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