Bisherigen Impfstoffen gegen Vogelgrippe fehlt die Kraft
Hamburg (ots)
Alle bisher erzeugten experimentellen Impfstoffe gegen den Vogelgrippe-Erreger H5N1 haben nach Angaben des Herstellers GlaxoSmithKline nur geringe Schutzwirkung für Menschen. "Statt der bei den normalen Grippeschutzimpfungen nötigen 15 Mikrogramm waren bei einer Studie mit einer H5N1-Vakzine zweimal 90 Mikrogramm Impfstoff erforderlich, um einen ausreichenden Schutz zu erzeugen", sagt der für die Influenza-Impfstoffherstellung verantwortliche Experte des Pharma-Unternehmens GlaxoSmithKline, Norbert Hehme, in der ZEIT. Die ohnehin bestehenden Lieferengpässe würden sich im Falle einer H5N1-Pandemie daher noch erheblich verschärfen.
Nach Angaben von Hehme ist den Forschern noch unklar, warum die H5N1-Impfstoffe nicht stark genug sind. Impfstoffhersteller und Labors der Weltgesundheitsbehörde würden dieser Frage zur Zeit nachgehen.
Unterdessen untersuchen Experten weltweit die genetischen Veränderungen des Vogelgrippe-Erregers, um frühzeitig Anzeichen für eine befürchtete Anpassung des Virus an den Menschen zu erkennen. Tierversuche zeigen, dass H5N1 in den vergangenen Jahren seine Aggressivität gesteigert hat. Sobald das Virus lerne, sich auch in den menschlichen Atemwegen einzunisten, warnt der niederländische Influenza-Forscher Albert Osterhaus, "könnte es einfach durch Husten den nächsten Menschen anstecken".
Das komplette Interview und den Text der ZEIT Nr. 4 vom 19. Januar 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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