Bernd Eichinger: Ich habe keine gute Nase für Stoffe
Hamburg (ots)
Der erfolgreichste deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger war als Jugendlicher nicht besonders filminteressiert: "Ich müsste lügen, wenn ich behauptete, schon immer ein Filmbesessener gewesen zu sein; wie etwa Tom Tykwer, der jahrelang als Vorführer gearbeitet und viele Filme Dutzende Male gesehen hat, um sie zu studieren", sagt Eichinger der ZEIT. Ihn habe es in jungen Jahren viel mehr interessiert, Musik zu machen, "außerdem habe ich viel gemalt, fotografiert und geschrieben. An meinen ersten Kinobesuch kann ich mich nicht einmal mehr genau erinnern. Ich bin eher ein Spätentwickler, was das betrifft".
Seinen ersten Film drehte Eichinger im letzten Jahr auf dem Gymnasium; damit bewarb er sich bei der Filmhochschule in München. "Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie das geht", sagt er.
Über seine Arbeit sagt Eichinger: "Ich habe keine gute Nase für Stoffe, und ich versuche auch gar nicht, mich daran zu orientieren, was denn so en vogue ist. Ich gehe nur von mir aus. Wenn mich etwas wirklich fasziniert, dann versuche ich, es so gut wie möglich umzusetzen. Manchmal - oder auch häufiger - deckt sich das mit dem, was das Publikum interessiert. Aber niemand weiß wirklich, was das Publikum interessiert."
Der Filmproduzent über seine Ängste: "Ich glaube, jeder hat Angst, das ist ein natürlicher Instinkt. Angstfrei ist nur, wer keine Fantasie hat. Ein angstfreier Mensch ist ein dummer Mensch. Die Frage ist, wie man mit seinen Ängsten umgeht. Die einen lassen sich abschrecken und verkriechen sich, die anderen lassen sich inspirieren. Bei mir ist es eher die Inspiration. Zu sagen, ich wäre angstfrei - das wäre falsch."
Bernd Eichingers Verfilmung von Patrick Süskinds Bestseller "Das Parfüm" läuft nächste Woche in den Kinos an.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 37 vom 7. September 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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