Depardieu mag keine Frauen, "die sich nur als Weibchen gebärden"
Hamburg (ots)
Der französische Schauspieler Gérard Depardieu, dessen neuer Film Chanson d'Amour von kommender Woche an in den deutschen Kinos laufen wird, gibt sich in einem Gespräch mit der ZEIT überraschend offenherzig.
Der Darsteller mit eher femininer Männlichkeit, bekennt sich auch im wirklichen Leben zu geschlechterübergreifenden Lebensformen: "Ein Körper ist nicht genug. Ich mag auch keine Frauen, die sich nur als Weibchen gebärden. Ich finde Menschen interessanter und auch irgendwie vollständiger, in denen mehrere Optionen angelegt sind. Egal für welche man sich dann im Leben entscheidet." Daher sei sein großes Vorbild Catherine Deneuve: "Sie ist der Mann, der ich immer sein wollte."
Als Jugendlicher habe er unter einer Sprachstörung gelitten, so Depardieu, von der ihn erst das Theater befreit habe: "Ich hatte große Gefühlsblockaden. Pathologische Übererregbarkeit lautete die Diagnose. Mit den Worten anderer konnte ich mich besser ausdrücken als mit meinen eigenen." Wegen seiner mangelnden Schulbildung habe er sich zu Beginn seiner Theaterlaufbahn oft in absurden Situationen wieder gefunden: "Ich stand bei den größten Regisseuren auf der Bühne und hatte nur den Wortschatz eines Achtjährigen." Seine einfache Herkunft sieht er im Rückblick auch als Vorteil: "Ich wusste immer, woher ich kam. Wer seine Herkunft nicht vergisst, der kann vielleicht ein Arschloch werden, aber kein Snob."
Am Ende des Gespräch bekennt sich Depardieu zu einer tiefen Sehnsucht, der er noch nicht nachgegeben habe: "Ich möchte drei Monate lang sturzbetrunken sein. Und dann einfach explodieren."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 3 vom 11. Januar 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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