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Reformstreit: Beraterverband fordert von der Politik eine schonungslose Generationenbilanz

Berlin/Bonn (ots)

Finanzielle Belastung künftiger Generationen offen legen -
   Bereitschaft der Bevölkerung zu tiefgreifenden Reformen und
   persönlichen Einschnitten fördern
Vor dem Hintergrund des Konfliktes über die Reformpläne der
Bundesregierung fordert der Präsident des Bundesverbandes Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V., Rémi Redley, die Einführung einer
transparenten Generationenbilanz durch die Politik, in der die
finanziellen Belastungen der einzelnen Generationen so genau wie
möglich aufgeschlüsselt werden. Denn nur mit der schonungslosen
Offenlegung der enormen zukünftigen Belastungen werde jetzt und in
Zukunft die Bereitschaft in der Bevölkerung zu tiefgreifenden
Reformen und damit verbundenen persönlichen Einschnitten wachsen.
"Schon viel zu lange haben sich die Politiker aller Parteien davor
gedrückt, die unangenehme und ungeschminkte Wahrheit zur finanziellen
Situation des Staates deutlich zu sagen", bemängelt der
BDU-Präsident. "Jahr um Jahr wurde verschenkt und nichts unternommen,
was nachhaltig hilft, die Zukunft zu meistern. Jetzt haben wir den
Sanierungsfall Deutschland und die Politik muss den Bürgern eröffnen,
durch welche Maßnahmen die Sanierung erfolgen wird."
Eine derartige Generationenbilanz berechne die Auswirkungen der
heutigen Sozialabgaben- und Steuerpolitik auf die Zukunft. Ziel sei,
die derzeitigen Einzahlungsbelastungen der Steuer- und
Abgabenpflichtigen mit den zu erwartenden Rückläufen im Alter,
insbesondere in Bezug auf Rentenansprüche, auf die Zukunft
hochzurechnen. "Mit dieser Bilanz wird vor allem den jüngeren
Generationen klar, dass sie - bei Beibehaltung der jetzigen Steuer-
und Sozialgesetzgebung - wesentlich mehr Steuern und Abgaben
einzahlen werden, als sie an Rückflüssen erwarten dürfen", so der
Verbandspräsident. So zeige etwa die Einbeziehung der demographischen
Entwicklung in diese Bilanzierung anschaulich, dass die zunehmende
Überalterung unserer Gesellschaft vor allem die Generation der nach
1950 Geborenen übermäßig belasten werde. Nicht umsonst hätten
wissenschaftliche Musterberechnungen Ende der neunziger Jahre
ergeben, dass ein 1996 geborener männlicher Deutscher eine
durchschnittliche Netto-Belastung von etwa 200.000 Euro zu schultern
habe, also während seines Lebens 200.000 Euro mehr in die
öffentlichen Kassen einzahle, als er zurück erhalte. Kommende
Jahrgänge würden sogar noch um bis zu 140 Prozent höher belastet.
Mit einer Veröffentlichungspflicht würden die Generationenbilanzen
auch Gegenstand der tagespolitischen Diskussion. "Und da die Bilanz
immer auf die derzeitige Sozial- und Fiskalpolitik abhebt, wird der
Druck auf die Politik zunehmen, endlich umfassende Reformkonzepte
vorzulegen, die eine signifikante Entlastung nachwachsender
Generationen bewirken." Nur hierdurch werde aber die Akzeptanz in der
Bevölkerung erzielt, vorübergehende, wenn auch tiefgehende
Einschnitte bei den staatlichen Systemen hinzunehmen, um zukünftige
Mehrbelastungen durch überhöhte Beiträge und steigende Steuern zu
vermeiden, ist sich Redley sicher. Erfahrungen aus den Vereinigten
Staaten - dort sei dieses Instrument bereits im Einsatz - stützen
diese Einschätzung.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20
E-Mail:  rei@BDU.de

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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