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BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen

BDU-Studie: "Personalberatung in Deutschland 2003"
Personalberater verspüren weiter Gegenwind

Bonn (ots)

Umsatz in der Personalberaterbranche sank 2003 um 9,5 Prozent 
   - Fach- und Führungskräfte scheuen sich vermehrt bei einem
   Jobwechsel umzuziehen
Bedingt durch den stockenden Konjunkturmotor in Deutschland litt
wie bereits in den beiden Vorjahren auch im Jahr 2003 das Geschäft
der Personalberater - die Suche und Auswahl von Fach- und
Führungskräften - weiter. Der Gesamtumsatz der Branche betrug 2003
rund 760 Millionen Euro, dies entspricht einem Umsatzrückgang im
Vergleich zum Vorjahr von 9,5 Prozent (2002: 840 Mio. Euro). Für das
laufende Jahr erwartet der Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. bestenfalls einen stagnierenden
Branchenumsatz. Dies sind Ergebnisse der BDU-Studie "Personalberatung
in Deutschland 2003", die der BDU bei einem Pressegespräch am Rande
des heute in Königswinter bei Bonn stattfindenden 6. Deutschen
Personalberatertages vorstellte. "Die angespannte
Arbeitsmarktsituation verfehlt nicht ihre Auswirkung auf unser
Geschäft. Die Unternehmen halten sich mit Neueinstellungen weiter
zurück und damit auch mit ihren Suchaufträgen", sagte
BDU-Vizepräsident Dr. Joachim Staude.
Obwohl die mit der Marktschwäche einhergehende Konsolidierung der
Branche weiter vorangeschritten ist, ist die Zahl der Marktteilnehmer
nahezu konstant geblieben. Nach BDU-Berechnungen boten im Jahr 2003
rund 1.840 Personalberatungsfirmen (2002: 1.800) ihre
Dienstleistungen an und beschäftigten dabei etwa 5.000 Berater
(5.060). "Freigesetzte Berater und ehemalige Führungskräfte aus
Industrie und Wirtschaft suchen ihre Chancen in der Selbstständigkeit
und verschärfen so den harten Wettbewerb", erläuterte Dr. Wolfgang
Lichius, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung. Nicht
selten würden neue Marktteilnehmer ihre Dienstleistung zu
Dumpingpreisen anbieten, um im Wettbewerb Fuß zu fassen. Neue
Anbieter würden aber einen langen Atem benötigen, da zur Zeit das
Gros der Suchaufträge von Bestandskunden der Personalberater vergeben
würde. Personalberater mit einer langjährigen Kundenbeziehung und
nachgewiesener Qualität seien daher im Vorteil. Laut BDU-Studie wird
ein Anteil von 71,4 Prozent vom Gesamtumsatz von Aufträgen durch
Bestandskunden und lediglich 28,6 Prozent durch Neukunden generiert.
Netzwerke gewinnen an Bedeutung
Erstmalig wurde in der BDU-Marktstudie die Bedeutung einer
nationalen und internationalen Zusammenarbeit unter Personalberatern
erfragt. National gaben 28,3 Prozent der Teilnehmer an, in ein festes
Netzwerk eingebunden zu sein. International waren es sogar 33,3
Prozent. In wechselnden Kooperationen arbeiten national 20,8 Prozent
und international 14,2 Prozent zusammen. Niederlassungen eröffnen die
Personalberater lieber in Deutschland (18,3 Prozent) als im Ausland
(9,2 Prozent), nicht zuletzt weil das Kostenrisiko hier deutlich
höher liegt als bei der Lösung in festen Netzwerken oder wechselnden
Kooperationen. Im Zuge der notwendigen grenzübergreifenden
Personalsuche wird der Anteil der internationalen Netzwerke in den
kommenden Jahren aus Sicht des BDU weiter steigen.
Kandidaten mangelt es an Mobilität
Schwerer ist es für die Personalberater auch geworden, geeignete
Kandidaten für einen Jobwechsel auf eine zu neu zu besetzende Stelle
zu motivieren. Stellten in den Boomjahren 1999 und 2000 noch die
horrenden Gehaltsvorstellungen der Manager häufig ein Problem dar, so
sei nunmehr die mangelnde Flexibilität das Haupthindernis. "Ein
großer Teil der Führungskräfte ist wenig bis überhaupt nicht mobil.
Wenn es nicht gelingt, die Familie von einem Ortswechsel zu
überzeugen, fällt die Entscheidung meist negativ aus", so Dr. Joachim
Staude. Parallel wachse somit der Aufwand der Personalberater für die
Suche nach geeigneten und wechselwilligen Kandidaten. Dabei nutzen
die Beratungsexperten verstärkt die Möglichkeiten des Internets. Mit
33,7 Prozent im Jahr 2003 (2002: 25,7 Prozent) bei der Direktsuche
wie auch mit 78,5 Prozent bei der Anzeigensuche (2002: 43,1 Prozent)
und mit 79,8 Prozent bei der Kombinationssuche (2002: 50,7 Prozent)
stieg der Anteil der ergänzenden Online-Suche teils erheblich an.
Rückläufig ist hingegen der Anteil der Positionen, die ausschließlich
vom Personalberater über eine Internetsuche besetzt werden.
Kerngeschäft: Suche und Auswahl
Wenig Veränderungen ergab die BDU-Studie hinsichtlich der
Umsatzanteile der einzelnen Segmente in der Personalberatung. Auf das
Kerngeschäft, die Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften,
entfiel 78,8 Prozent des Gesamtumsatzes (2002: 79,3 Prozent). Der
Umsatzanteil für "Sonstige Dienstleistungen" - HR-Management (13,5
Prozent), Karrieremanagement (4,8 Prozent), Outplacementberatung (2,0
Prozent) oder Interim-Manager-Vermittlung (0,9 Prozent)-  stieg im
Jahr 2003 leicht auf 21,2 Prozent (2002: 20,7 Prozent) an. Die von
vielen Experten erwartete Verlagerung oder Erweiterung des
Leistungsspektrums der Personalberatungsgesellschaften habe damit im
prognostizierten Umfang nicht stattgefunden. Um die Auftraggeber bei
der Besetzung von vakanten Positionen schnell und nachhaltig
unterstützen zu können, sei vielmehr eine stärkere Fokussierung auf
die Kernkompetenzen zu verzeichnen gewesen. Im HR-Management fragten
die Kunden besonders Projekte zur Eignungsdiagnostik (62,4 Prozent)
sowie der Vergütungsberatung (13,0 Prozent) nach. Im
Karriere-Management entfielen 65,1 Prozent auf das
Führungskräfte-Coaching und 34,9 Prozent auf die individuelle
Karriereberatung.
Die größte Nachfrage nach Personalberatungsdienstleistungen kam im
vergangenen Jahr mit einem Anteil von 42,1 Prozent am Branchenumsatz
aus dem verarbeitenden Gewerbe (2002: 39,9 Prozent). Allerdings hat
die Nachfrage auch hier absolut gesehen abgenommen und zwar um 4,5
Prozent von 335 Millionen Euro im Jahr 2002 auf 320 Millionen Euro in
2003. Noch deutlicher fiel der Rückgang in den Kundensegmenten mit
26,6 Prozent in der IT- und Medienbranche (von 169 Millionen auf 124
Millionen in 2003) sowie mit 11,5 Prozent in der
Finanzdienstleistungsbranche (von 114 Millionen Euro auf 100
Millionen Euro in 2003) aus.
Weitere Informationen erhalten Sie bei: 
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. 
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22 
53113 Bonn 
Tel.: 0172/23 500 58 oder eMail:  rei@bdu.de

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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