Berliner Morgenpost: Jugendkriminalität in Berlin geht zurück
Berlin (ots)
Die Jugendkriminalität in der Hauptstadt geht zurück. Nach Informationen der Berliner Morgenpost (Mittwochausgabe) wurden im ersten Halbjahr 2004 insgesamt 20.646 Tatverdächtige unter 21 Jahren erfasst. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent. Bei tatverdächtigen Kindern beträgt der Rückgang sogar 14,2 Prozent. Bei den 18- bis 20-jährigen Heranwachsenden nahm die Zahl der Tatverdächtigen um 6,2 Prozent ab. Die größte Gruppe krimineller Jugendlicher stellen die 14- bis 17-Jährigen mit 9390 Tatverdächtigen. Hier verzeichnet die Statistik entgegen dem Gesamttrend einen Zuwachs um etwa ein Prozent. Am häufigsten werden Kinder wie Jugendliche nach wie vor beim Stehlen erwischt, auch wenn die Zahl der Ladendiebstähle insgesamt rückläufig ist. Bei Kindern ist sie im Vergleich zum ersten Halbjahr 2003 um 23,4 Prozent auf 1422 Taten gesunken, bei Jugendlichen um 4,7 Prozent auf 2363 Fälle. Heranwachsende fallen zumeist mit Körperverletzungen auf. Die Zahl hat um 0,6 Prozent abgenommen und liegt nun bei 1573 Taten. Trotz rückläufiger Zahlen verharren Rohheitsdelikte seit Jahren auf hohem Niveau. Dazu gehören Raubtaten nach wie vor eine Domäne jugendlicher Täter. So stellen 1295 Jugendliche und Heranwachsende die Mehrzahl der Tatverdächtigen im ersten Halbjahr 2004. Insgesamt haben 2203 Tatverdächtige 4151 Raubüberfälle verübt. Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD) bewertet vor allem den Rückgang der Zahlen bei tatverdächtigen Kindern als erfreulich. Die Entwicklung sei das Ergebnis der guten Zusammenarbeit von Polizei, Schulen und Jugendhilfe. Die Gewerkschaft der Polizei und der Bund Deutscher Kriminalbeamter sehen dagegen noch keinen positiven Trend. Sie verweisen auf den sinkenden Bevölkerungsanteil von Kindern und auf die geringe Anzeigebereitschaft unter Jugendlichen.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
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