Flimm zu Schröder: Durchhalten, es wird noch viel schlimmer! - Regisseur ruft Menschen zum Umdenken auf
"Kölner OB hat schlechte Kinderstube"
Bonn (ots)- Der Regisseur und frühere Intendant des Thalia Theaters in Hamburg, Jürgen Flimm, hat Bundeskanzler Schröder aufgefordert, an seinem Reformkurs festzuhalten. "Wenn so ein kleines Mini-Reförmchen, das er jetzt gerade versucht, schon solch einen Aufstand hervorruft, kann ich nur sagen 'durchhalten, die Sachen werden ja noch viel schlimmer'." In der PHOENIX- Sendung "Kulturgespräche auf dem Petersberg" rief der Schauspielleiter der Salzburger Festspiele die Menschen in Deutschland zum Umdenken auf: "Die Leute, die immer denken, alles kann so bleiben wie es mal gewesen ist, die müssen erst mal lernen, dass sich in diesem Staat unheimlich viel verändern muss. Es ist nicht mehr so, wie das in den 70er, lieblichen 80er und geliebten 90er Jahren war, es ist vorbei." Flimm, der zu den kulturpolitischen Beratern von Kanzler Schröder zählt, kritisierte vor allem die Parteilinke der Sozialdemokraten: "Das müssen die so genannten Linken in der SPD und das müssen die Gewerkschaften lernen, dass die seligen Zeiten der reichen Bundesrepublik Deutschland - in dieser wunderbaren Rheinprovinz beheimatet - vorbei sind." Heftige Kritik übte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins auch an den Vorgängen zur Besetzung des Intendantenpostens an der Kölner Oper. In der PHOENIX-Sendung bezeichnete Flimm das Verhalten des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma als "skandalös". "Das ist ganz schrecklich, was die da machen. Das sind meistens Leute, die vom Detail keine Ahnung haben", so der frühere Intendant des Kölner Schauspielhauses. "Herr Schramma benimmt sich einfach schlecht, er hat eine schlechte Kinderstube." Auch die Begründung für die Ablehnung der designierten Opernintendantin Barbara Mundel stellte Flimm in Frage: "Mit dem Geld hat das überhaupt nichts zu tun, das ist völliger Quatsch. Die Summe, die da gehandelt wird, stimmt natürlich überhaupt nicht." Seiner Meinung nach "läuft da eine finstere Intrige zwischen dem Herrn Oberbürgermeister Schramma (...) und zwischen der Kulturdezernentin." Schließlich sei dort "ja ein Riesen Krach." "Wenn sich Künstler so benehmen würden, wie der (Schramma) sich benimmt, dann würde man sagen 'da haben wir sie wieder, die Künstler, so sind sie halt, die können sich nicht benehmen'." Für die Theater und die Kultur sei die derzeitige Spardebatte "bitter und hart". Dennoch die müssten diese die Spardebatte mitmachen: "Die können nicht so tun, als wären sie aus der Welt", so Flimm.
PHOENIX zeigt die Sendung "Kulturgespräche auf dem Petersberg" mit Jürgen Flimm und der Schauspielerin Julia Stemberger am Samstag, 10. Mai, um 22.15 Uhr. Wiederholung: Sonntag,11. Mai, 17 Uhr.
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