Alle Storys
Folgen
Keine Story von BR Bayerischer Rundfunk mehr verpassen.

BR Bayerischer Rundfunk

Bayerisches Fernsehen
Montag, 12. bis Freitag, 16. Februar 2007, jeweils 15.15 Uhr

München (ots)

Montag, 12.02.07 um 15.15 Uhr
Unterwalden - Herz der Schweiz
Film von Heinrich Biron (2006)
Kaum ein Landstrich der Schweiz besitzt eine solche Vielfalt an 
Naturschönheiten und architektonischen Meisterwerken, an Geschichte 
und Tradition - und ist dennoch so unbekannt wie Unterwalden. Der 
Kanton Unterwalden besteht aus den beiden Halbkantonen Obwalden und 
Nidwalden. Im Norden grenzt er an den Vierwaldstätter See, im Süden 
an die Zentralalpen.
Seen und Berge, einsame Hochmoore, tiefe Schluchten und weite Täler 
prägen die Landschaft. Mittelalterliche Bürgerhäuser, Herrensitze der
Renaissance und der barocke Prunk von Klöstern und Kirchen wechseln 
sich ab mit moderner Architektur.
In Engelberg, einem der ältesten Klöster des Landes, hat Felix 
Mendelssohn-Bartholdy die Orgel geschlagen, und in dem mondänen 
Hoteldorf auf dem Bürgenberg haben sich Mel Ferrer und Audrey Hepburn
das Jawort gegeben.
Die Menschen leben von der Industrie und dem Tourismus, die wenigsten
von der Landwirtschaft. Von Buochs in Nidwalden gehen Kleinflugzeuge 
der Pilatuswerke in alle Welt, und aus Sachseln in Obwalden kommen 
die Kleinstmotoren, die den Roboter auf dem Mars bewegen.
In Sachseln wird Bruder Klaus verehrt. Er liegt in der Dorfkirche 
begraben und ist der einzige Heilige der Schweiz. Nikolaus von Flüe 
ist dieser Heilige, der im 15. Jahrhunder durch einen Schiedsspruch 
die Einheit der Schweiz gerettet hat. Bevor er Einsiedler wurde, war 
er Vater von zehn Kindern, deren Kindeskinder man heute noch in 
Unterwalden trifft.
Unterwalden ist der geographische Mittelpunkt der Schweiz und mit 
Schwyz und Uri zusammen einer der drei Urkantone, die sich im 13. 
Jahrhundert auf der Rütli Wiese ewige Treue schworen.
Dienstag, 13.02.07 um 15.15 Uhr
Die Walddörfer der Rhön
Film von Susanne Roser (2004)
Die Walddörfer Sandberg, Waldberg und Langenleiten sind die jüngsten 
Dörfer der Rhön. Weithin sichtbar krönen sie die südlichen Ausläufer 
des Kreuzbergs. Um eine außerordentlich breite Hauptstraße reihen 
sich dicht gedrängt die Häuser, dahinter liegen Kraut- und 
Obstgärten, die wie ein Schutzwall jedes Dorf umrahmen.
1949 kehrte Josef Holzheimer zum letzten Mal in seine alte Heimat 
zurück: zu den Walddörfern der Rhön in Unterfranken. Wie so viele 
andere aus seiner Heimat war er in jungen Jahren nach Amerika 
ausgewandert. Dort kam er zu großem Reichtum. Über seine letzte Reise
machte er einen Farbfilm, der einen einmaligen und einzigartigen 
Einblick in eine untergegangene bäuerliche Welt gibt. Die Walddörfer 
Sandberg, Waldberg und Langenleiten sind anders als andere 
Rhöndörfer, es sind richtige Straßendörfer. Reich ist hier keiner 
geworden. Die Böden sind karg und konnten die Menschen kaum ernähren.
Immer mussten diese viel Phantasie darauf verwenden um etwas 
dazuzuverdienen.
Wie sah sie aus, die Welt der Alten, was ist davon geblieben? Den 
Spuren Josef Holzheimers folgend, geht der Film diesen Fragen nach.
Mittwoch, 14.02.07 um 15.15 Uhr
Im Mühlviertel
Film von Peter Giesecke (2006)
Als "Land der herrlichen Wälder" hat Adalbert Stifter seine Heimat 
beschrieben. In Oberplan 1805 geboren, kehrt er - der den Großteil 
seines Lebens in Wien und Linz verbracht hat - in seinen Erzählungen 
und Romanen immer wieder in den Böhmerwald zurück. In die einsame 
Landschaft, zu den sanften Hügeln und Bergen, zu dem rauen Klima und 
den steinigen Böden, denen Fruchtbares abzuringen härter ist als 
anderswo - im Dreiländereck an der 
bayerisch-österreichisch-tschechischen Grenze. Der Name rührt von der
Mühl her, die das Land durchfließt. Die dichten Wälder sind der 
größte Reichtum des Mühlviertels. Über den berühmten 
Schwarzenbergschen Schwemmkanal - das "achte Weltwunder" - wurde bis 
ins 20. Jahrhundert Holz in die Metropolen des Habsburger Reichs 
geschwemmt.
"Steinbloas" heißen die weiß gescheckten Bauernhäuser - weil die 
Granitsteine, die so gut gegen die eisigen Winter und den böhmischen 
Wind schützen - aus Armut nur sparsam mit Kalk verputzt werden 
konnten. Nach wie vor ist das Land bäuerlich geblieben - und 
erfindungsreich: Um die Landwirtschaft am Leben zu erhalten, haben 
mittlerweile 25 Bauern mit Erfolg damit angefangen Kräuter 
anzupflanzen, die sie in einer Genossenschaft vermarkten. Geprägt 
wird das Mühlviertel bis heute von kleinen Orten wie Helfenberg, wo 
das Gasthaus zum Haudum, dessen Grundfeste bis ins 15. Jahrhundert 
zurückreichen, noch der Mittelpunkt des Dorflebens ist. Tarock wird 
hier gespielt und musiziert - das "Weibergrschroa" erweckt vergessene
Volkslieder wieder zu neuem Leben. Eine Hopfengegend ist das 
Mühlviertel geblieben - in Hofstetten braut die Familie Krammer seit 
sechs Generationen Bier - in der ältesten Brauerei Österreichs.
Im Süden wird die Landschaft von der Donau begrenzt. Gefährliche 
Strudel hat der Fluss hier, wo Kaiserin Elisabeth auf ihrer 
Brautfahrt nach Wien 1854 kenterte. Durch den Handel an der Donau 
reich geworden ist Grein. Der Ort beherbergt die älteste noch 
bespielte Bühne im deutschsprachigen Raum - ein Rokokotheater mit 163
Sperrsitzen - das heißt die Bürger hatten einen Schlüssel, mit dem 
sie ihren Sitz aufsperren und nach unten klappen konnten.
Mehr als 400 Burgen gab es einst im Mühlviertel. Die Burg Klam hat 
als eine der wenigen jedem Angriff standgehalten. Im 15. Jahrhundert 
ging die Anlage an die Familie Clam-Martinic, die sie bis zum 
heutigen Tag bewohnt. Ein Vorfahre des heutigen Grafen löste durch 
seinen Sturz aus dem Fenster der Prager Burg - zumindest 
vordergründig - den 30-jährigen Krieg aus.
Der Film erzählt Geschichten und Geschichte einer Kulturlandschaft im
Herzen Europas, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus ihrem 
Dornröschenschlaf erwacht ist und über die der österreichische 
Erzähler Herbert Eisenreich schreibt: "Hier nur hier hatten die 
äußeren Dinge genau jenes Maß, welches mit dem in meiner Brust 
übereinstimmt." Und so geht es vielen, die dieser Landschaft 
begegnen.
Donnerstag, 15. 02. 2007 um 15.15 Uhr
Die Paradiesvögel vom Amberger Land
Film von Elisabeth Mayer (2007) (ESD am 13.02.07 um 19.30 Uhr)
Die Oberpfalz hat viele Gesichter: Amberg, die frühere Hauptstadt, 
wirkt mit seiner pittoresken Altstadt heute noch wie ein kleines 
Schatzkästlein. Die Stadt ist beileibe nicht nur schöne Kulisse - 
hinter alten Mauern bildet sich eine junge, kreative Szene heraus, 
die sich langsam weit über das Amberger Land hinaus einen Namen 
macht. Oberpfälzer Salsa und frische Ideen bringen das Amberger Land 
zum Swingen. Eine neue Kulturlandschaft entsteht an der alten Achse 
Nürnberg - Prag.
Da ist der Luft-Künstler Wilhelm Koch, der in Amberg das erste 
Luftmuseum eröffnet hat und eine Glyptothek in Fertigbauweise auf 
einem Maisfeld nahe der Stadt plant. Sie soll "Kulturrastplatz" und 
"Musenbrutstätte" an der Autobahn A6 werden, die Paris mit Prag 
verbinden wird. Mit seiner Asphaltkapelle belebt Wilhelm Koch gar die
historische Simultangeschichte des Amberg-Sulzbacher Landes neu.
Da sind auch die Los dos y companeros, die weltweit einzige 
Salsa-Band, die zu heißen kubanischen Rhythmen Oberpfälzer Texte im 
Amberger Dialekt singt und damit Tanzsäle zum Brodeln bringt. Die 11 
Amberger Prinzen ziehen immer wieder vom Amberger Ei - der eiförmigen
Amberger Altstadt - hinaus in die Welt und verkünden lauthals die 
Amberger Lebensphilosophie.
Umgeben von der reizvollen Jura-Landschaft mit dem steinernen Meer 
bis hin zur oberpfälzisch-fränkischen Grenze, nahe am weißen Berg der
Oberpfalz und flankiert von der kleineren, aber mindestens ebenso 
kreativen Doppelstadt Sulzbach-Rosenberg, arbeitet Amberg und sein 
Umland an seinem neuen Image: Die schweren Jahre aus der Zeit vor dem
Fall des Eisernen Vorhangs sowie des langsamen Niedergangs der 
Maxhütte werden irgendwann nur noch Fußnoten in den Geschichtsbüchern
sein.
Freitag, 16.02.07 um 15.15 Uhr
Die Bucklige Welt
Unterwegs im Süden Niederösterreichs
Film von Frieder Käsmann (2005)
"Buckeln" nennt man in Österreich sanfte Hügel. Ihnen verdankt die 
"Bucklige Welt" in Niederösterreich ihren Namen. Wohlhabend war die 
Gegend nie - ein Bauernland, seinen Menschen eine raue Heimat. Die 
Alten erinnern sich noch heute an die Zeit, als selbst am Licht 
gespart werden musste. Heute zeugen prächtige Einschichthöfe von 
wachsendem Wohlstand.
Uralte, trutzige  Wehrkirchen prägen das Bild vieler Dörfer, erinnern
an die Zeiten der Bedrohung durch Osmanen und Kuruzzen. Die 
Passionsspiele in Kirchschlag locken alle fünf Jahre Tausende von 
Besuchern in die sonst so ruhige Gegend.
Hier und da trifft man noch auf die seltenen Schwarzstörche, und in 
der letzten Mühle der Gegend erinnert nur das Handy des Müllers an 
die Gegenwart. Im Gasthaus trifft sich bis heute der Sparverein, und 
der Fassbinder geht wie eh und je seinem Handwerk nach - mit 
Unterstützung computergesteuerter Maschinen.
Der Film von Frieder Käsmann zeigt die Menschen der Buckligen Welt 
beim Arbeiten und beim Feiern, erzählt von kulinarischen 
Köstlichkeiten wie dem "Schmerstrudl" und von der Auferstehung 
keltischen Lebens in Schwarzenbach.Eine filmische Reise durch die 
Bucklige Welt in Vergangenheit und Gegenwart.

Pressekontakt:

Kontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

Original-Content von: BR Bayerischer Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BR Bayerischer Rundfunk
Weitere Storys: BR Bayerischer Rundfunk