Kauder: Deutsche Unterstützung für Wiederaufbau in Japan
Berlin (ots)
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder hat am Dienstag als erster deutscher Politiker in Japan eine vom Tsunami betroffene Region besucht. Bei seinem Aufenthalt in der Stadt Sendai rund 400 Kilometer nördlich von Tokio informierte sich Kauder über die Situation von Bürgern, die bei der Katastrophe im März ihr Hab und Gut verloren haben, sowie über die Pläne zum Wiederaufbau. Zu dem Besuch erklärt Volker Kauder:
"Die vom Tsunami betroffenen Regionen in Japan werden noch Jahre für den Wiederaufbau benötigen. Auch die akute Not von vielen tausend Menschen ist noch nicht überwunden. Dies darf in Deutschland auch drei Monate nach der Katastrophe nicht vergessen werden. Mein Besuch in einer Notunterkunft der Stadt Sendai sollte dies unterstreichen.
Die Japaner sind beim Neuaufbau vor allem an einer Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen interessiert. So sollen in Sendai neue Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie angesiedelt werden. Die Provinzregierung setzt dabei besonders auf die Sonnenenergie und wirbt um Engagement aus Deutschland. An der Universität wird an der Verbesserung der Speichertechnologie geforscht. Hier könnte es mit deutscher staatlicher Unterstützung zu einer Kooperation mit deutschen Hochschulen kommen. Ferner wird demnächst ein Großteil der deutschen Spendengelder - insgesamt rund 50 Millionen Euro - in langfristige Aufbauprojekte investiert werden.
Bei meinem Besuch ist von den japanischen Gesprächspartnern mehrfach versichert worden, dass trotz des Reaktorunfalls von Fukushima japanische Lebensmittel nicht belastet seien. Insbesondere die für den Export bestimmten Waren würden streng untersucht. Ich habe deutlich gemacht, dass in der Frage der Strahlenbelastung volle Transparenz herrschen muss.
Vor 150 Jahren haben Deutschland und Japan ihre Beziehungen aufgenommen. Japan durchlebt derzeit eine schwierige Zeit. Deutschland muss gerade jetzt zu seinem langjährigen Partner stehen."
Hintergrund:
Kauder wurde auf seiner Japan-Reise, die am Dienstag zu Ende geht, vom außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Philipp Mißfelder und vom stellvertretenden Vorsitzenden der deutsch-japanischen Parlamentariergruppe Thomas Silberhorn begleitet.
Allein in der Region rund um Sendai sind durch den Tsumani am 11. März rund 15.000 Menschen ums Leben gekommen. 5.000 hätten noch nicht identifiziert werden können, teilte der zuständige Provinzgouverneur mit. 22.000 Menschen müssten noch in Notquartieren leben.
Mit seiner Delegation besuchte Kauder am Dienstag eine dieser Notunterkünfte. Die Menschen müssen hier auch jetzt noch in Räumen leben, in denen ihre Schlafstätten nur durch Pappwände von einander abgetrennt sind. Viele haben den Tod von Angehörigen zu beklagen. Am Dienstag eröffnete der Fraktionsvorsitzende auch die Repräsentanz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tokio.
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