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forum demokratie: Wegscheiden der Demokratie: 1949 - Glücksfall Grundgesetz - Sonntag, 19. Mai 2019, 13.00 Uhr

Bonn (ots)

Vier Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges und des beispiellosen Zivilisations- und Völkerrechtsbruchs durch die Nationalsozialisten suchte Deutschland in den vier Besatzungszonen nach einem politischen und staatlichen Neuanfang. Im Zeichen des aufziehenden Konfliktes zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien und Frankreich auf der einen sowie der Sowjetunion auf der anderen Seite vollzog sich dieser Neubeginn höchst unterschiedlich. Denn beide Seiten forcierten eine feste Integration ihrer jeweiligen Besatzungszonen in ihren Einflussbereich. Vor diesem Hintergrund ist die Geburtsstunde des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 zu bewerten. Denn schon der Name drückt es aus: Grundgesetz. Vermieden wurde 1949 für die Bundesrepublik Deutschland der Begriff "Verfassung". Diese sollte einem späteren geeinten Deutschland vorbehalten bleiben. Das Provisorium Grundgesetz erwies sich jedoch als Glücksfall für die Entwicklung des Westteils Deutschlands.

Was machte diese besondere Verfassung aus? In welcher Kontinuität oder auch Diskontinuität steht das Grundgesetz zur Weimarer Verfassung? Worin lagen die Unterschiede zur DDR-Verfassung? Wie trug das Grundgesetz der Teilung Deutschlands Rechnung? Welchen Stellenwert hat das Grundgesetz für die Stabilisierung der Bundesrepublik als Demokratie? Welche Rolle spielte der "Verfassungspatriotismus" für die Identitätsfindung Deutschlands? Warum wurde im Zuge der Einheit Deutschlands 1990 am Grundgesetz festgehalten und keine neue Verfassung entwickelt? Wie modern und zukunftsfest ist das Grundgesetz mit Blick auf den europäischen Integrationsprozess?

Diese und weitere Fragen diskutiert Michaela Kolster in einem neuen "forum demokratie" mit ihren Gästen im Bonner Museum König, das als Wiege der Deutschen Demokratie gilt. Denn hier tagte im Herbst 1948 der Parlamentarische Rat, der das Grundgesetz formuliert hat.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, FDP, Ehemalige Bundesministerin der Justiz

Prof. Gertrude Lübbe-Wolff, Rechtswissenschaftlerin Universität Bielefeld und ehemalige Richterin am Bundesverfassungsgericht

Dr. Hans-Walter Hütter, Direktor Haus der Geschichte Bonn

Philipp Amthor, CDU, Mitglied des Bundestages

Prof. Manfred Görtemaker, Historiker Universität Potsdam

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