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Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz
Bundesregierung will unabhängige Apotheken abschaffen

Berlin (ots)

Als weitere Verschärfung des Generalangriffs auf
die unabhängige mittelständische Apotheke wertet Hans-Günter Friese,
Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände,
die heute von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vorgestellten
Pläne der Bundesregierung für das
Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz (GMG). "Das Gesetz ist darauf
ausgerichtet, die individuelle, unabhängige Apotheke abzuschaffen,"
betonte Friese. In krassem Gegensatz zur Mittelstandsoffensive von
Wirtschaftsminister Clement läute Frau Schmidt mit ihren Plänen ein
Mittelstandsvernichtungsprogramm ein. Wer den Versandhandel mit
Arzneimitteln, den Mehrbesitz an Apotheken und die Möglichkeit von
Einzelverträgen für den Versandhandel und besondere Versorgungsformen
wolle, habe die Zerstörung des derzeitigen Apothekenwesens im Visier,
das für viele Länder wegen der erreichten Effizienz Vorbild ist. Dies
sei umso unverständlicher, als die Apotheker zukunftsgerichtete
Vorschläge zur Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung vorgelegt
haben, die unter anderem bei den Krankenkassen auf breite Zustimmung
stoßen.
"Obwohl internationale Erfahrungen gezeigt haben, dass
Kettenapotheken und Versandhandel nachweisbar keine Einsparungen für
das Gesundheitswesen bringen, will die Bundesregierung das
hocheffiziente System der Arzneimittelversorgung durch wohnortnahe
Apotheken zugunsten von in- und ausländischen Konzernen und zu Lasten
der Arzneimittelsicherheit zerschlagen." Geradezu zynisch, so Friese,
sei es in diesem Zusammenhang von solidarischem Wettbewerb zu
sprechen. Da helfe es auch wenig, wenn die Vergütung der Apotheken
gemäß den Vorschlägen der Apotheker unabhängiger vom
Arzneimittelpreis gestaltet werde. "Eine Regelung, die durch
Einzelverträge weitestgehend ausgehebelt werden kann, ist schon vor
ihrer Einführung hinfällig!" betonte der ABDA-Präsident.
Mit der Einführung des Versandhandels, gegen den sich gerade erst
im vergangenen Jahr 7,7 Millionen Menschen mit ihrer Unterschrift
ausgesprochen haben, werde der deutsche Pharmamarkt für 25 EU-Länder
geöffnet. Mit Mitteln des deutschen Sozialsystems, die in Deutschland
erwirtschaftet wurden, werden dann deutsche Arbeitsplätze exportiert
und ausländische Arzneimittelrisiken importiert. Das
Apothekensterben, das bereits mit dem Beitragssatzsicherungsgesetz zu
Beginn dieses Jahres begonnen hat, wird sich rasant beschleunigen.
"Dies wird katastrophale Folgen vor allem für die Versorgung älterer
Menschen in ländlichen Regionen haben!"  Friese kündigte den massiven
Widerstand der Apotheker gegen dieses Gesetz an. Bereits in den
nächsten Tagen werde man eine Informationskampagne beginnen, um die
Bevölkerung über die kahlschlagartigen Folgen dieses Gesetzes
aufzuklären.

Pressekontakt:

Elmar Esser
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Jägerstr. 49/50
10117 Berlin
Tel.: 030. 400 04-131, Fax: -133
E-Mail: pressestelle@abda.de
www.abda.de
www.aponet.de

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