Fromme: Film über "Wilhelm Gustloff" macht Geschichte für nachfolgende Generationen lebendig
Berlin (ots)
Zu dem ersten Teil des ZDF-Zweiteilers über den Untergang der "Wilhelm Gustloff" erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB:
"Die Fernsehfassung erfüllt die Erwartungen. Nach dem ARD-Zweiteiler "Die Flucht" Anfang vergangenen Jahres hat sich nun das ZDF mit einem Zweiteiler über den Untergang der "Wilhelm Gustloff" in Spielfilmformat mit einer sehenswerten Produktion an die Aufarbeitung eines der großen Themen der deutschen Geschichte gewagt.
Der Untergang der "Wilhelm Gustloff" am 30. Januar 1945 steht wie ein Symbol für das schwere Schicksal der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkrieges und zugleich für die größte Schiffskatastrophe der Geschichte. Die ZDF-Produktion zeichnet sich durch eine große Liebe zum Detail und eine enge Orientierung an den historischen Fakten aus. Die dramatische Darstellung um die Brüder Kehding arbeitet glaubhaft die historischen Fakten auf.
Die Kritik, wonach es sich angeblich um "Nazi-Romantik" handeln soll, ist völlig verfehlt. Wer im Spielfilmformat auf der Basis historischer Fakten Geschichte aufarbeiten will, braucht natürlich eine Story. Nur so gelingt es, Zuschauer, die sonst keinen Zugang zu der Materie haben, zu fesseln und zum Ansehen des gesamten Filmes zu bewegen. Ganz nebenbei wird dabei Geschichte vermittelt.
Der ZDF-Zweiteiler ist ein guter Film zur rechten Zeit. Er belegt das große Bedürfnis in Deutschland, sich der eigenen Geschichte zu vergewissern. Viel zu lange wurde die Geschichte von Flucht und Vertreibung aus der Wahrnehmung der Deutschen verbannt und einer wirklichen Aufarbeitung vor breitem Publikum entzogen. Wer Flucht und Vertreibung in Deutschland thematisierte, galt über viele Jahre als Revanchist und Ewiggestriger. Das ist heute Gott sei Dank vorbei. Der Flucht der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges folgte nach Einstellung der Kampfhandlungen über mehrere Jahre die millionenfache Vertreibung aus der Heimat. Vor allem die Vertreibungsgeschichte bietet ein bisher unerschöpfliches noch großes Potential für die Aufarbeitung der Geschichte, und die Filmemacher sollten den Mut haben, sich auch diesem Themenbereich zu nähern.
Für die Entstehung des Zweiteilers ist besonders auch dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, zu danken, der das Filmprojekt gegenüber Joseph Vilsmaier angeregt und über ein Jahr begleitet hatte.
Die Tatsache, dass wiederum Millionen Zuschauer sich gestern Abend den ersten Teil der ZDF-Verfilmung angesehen haben, macht deutlich, dass der Regisseur mit dem Thema richtig liegt und die Zeit reif für die Aufarbeitung der Geschichte auch in diesem Punkt ist.
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