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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Bleser: Deutschland muss führendes Milcherzeugerland Europas bleiben

Berlin (ots)

Im Vorfeld des Internationalen Tages der Milch am
1. Juni 2008 und vor dem Hintergrund des aktuellen Milchstreiks 
erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft 
und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser 
MdB:
Bei aller Sympathie und Verständnis für die wirtschaftliche 
Situation der streikenden und protestierenden Milchbauern muss man 
sich fragen, ob ein Lieferstreik vor dem Hintergrund offener Grenzen 
und Märkte das Mittel der Wahl ist. Eines ist zumindest erreicht 
worden: Die Frage der Wertigkeit landwirtschaftlicher Produkte und 
die Marktverhältnisse im deutschen Lebensmittelhandel sind in den 
Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dennoch kann ein Streik nicht das 
Ziel sein. Es müssen Lösungen gefunden werden, die die Erlössituation
für die Milch produzierenden Betriebe in Deutschland verbessern.
Weder die zunehmend global organisierten Märkte noch die Regeln 
der WTO lassen es zu, einzelne Märkte - weder in Deutschland noch in 
der EU - vollständig gegen Einflüsse von außen abzuschotten. Auch vor
dem Hintergrund der 2015 auslaufenden Milchquotenregelung muss 
vielmehr darüber nachgedacht werden, dass im Milchsektor der 
Abschluss von Lieferkontrakten wie bereits in anderen Bereichen der 
Agrarwirtschaft zur Praxis wird.
Dies bedeutet, dass eine Trennung zwischen dem Landwirt als Eigner
bzw. Mitglied einer Genossenschaft und dem Landwirt als 
Milchlieferant vorgenommen würde. Mit dem Abschluss von 
Lieferkontrakten mit einer kurzen oder längeren Laufzeit würden die 
Milchbauern ähnlich wie bei der Getreidevermarktung mehr Einfluss und
Planungssicherheit über die Erlösentwicklung ihrer Betriebe erhalten.
Auch die Unternehmen der Molkereiwirtschaft könnten durch diesen 
Systemwechsel bei den Preisverhandlungen mit dem 
Lebensmitteleinzelhandel (LEH) längerfristig planen, wenn sie die 
entscheidenden Preisverhandlungen führen. Ich fordere alle 
Beteiligten - LEH, Molkereien und Berufsstand - auf, sich an einen 
Tisch zu setzen und schnell nach Lösungen zu suchen, bevor dauerhafte
Schäden entstehen, sowohl was das Miteinander der Landwirte angeht 
als auch die wirtschaftliche Existenz aller Beteiligten.
Die Milch ist ein hochwertiges, gesundes Nahrungsmittel. Für die 
Unionsfraktion hat die Versorgung der Bevölkerung mit Milch und 
anderen Grundnahrungsmitteln aus heimischer Produktion weiterhin eine
hohe Priorität. Aus diesem Grund haben die Bundesregierung und das 
Land Nordrhein-Westfalen ein mit 9 Mio. Euro ausgestattetes 
Pilotprogramm zur besseren Schulmilchversorgung ins Leben gerufen.
Ziel aller Bemühungen muss es sein, Deutschland als führendes 
Milcherzeugungsland in Europa zu halten und die Position auszubauen. 
Deshalb wird sich die CDU/CSU Fraktion im Bundestag bei den 
Verhandlungen zum Health Check der Gemeinsamen Agrarpolitik weiterhin
für ein separates Programm für den Milchsektor einsetzen. Ein 
nationaler Verschiebebahnhof zur Umverteilung von Geldern aus 
Regionen ohne Milcherzeugung in strukturell benachteiligte Gebiete 
mit hoher Milchproduktion im Rahmen des reformierten Artikels 69 
entspricht nicht unseren Vorstellungen eines sinnvollen Programms. 
Wir wollen, dass die Milchproduktion auch langfristig in sensiblen 
Gebieten gehalten werden kann.
Durch die Pflege der Kulturlandschaft, insbesondere in 
Grünlandgebieten sowie die damit verbundenen positiven Effekte auf 
den Tourismus im ländlichen Raum, ist die Milchproduktion auch von 
großer gesellschaftlicher Bedeutung.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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