Bleser: Verbrauchertäuschung bei Imitaten nicht länger hinnehmbar
Berlin (ots)
Zu der anhaltenden Diskussion über die Verwendung von Imitatprodukten bei Lebensmitteln erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB:
Leider hat die Lebensmittelbranche den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt. Analog-Käse oder Klebefleisch bei Rohschinken sind nach wie vor versteckt im Supermarktregal zu finden. Aktuelles negatives Beispiel ist die Verwendung von Pflanzenfett als Ersatzstoff für Milch bei der Herstellung von Speise-Eis. Während der Verbraucher beim Kauf eines Speise-Eises davon ausgeht, dass bei der Herstellung Milch verwendet wird, finden sich stattdessen kostengünstigere Pflanzenfette als Ersatzprodukte im Eis wieder. Rechtlich mag dies korrekt sein, Imagefördernd sicherlich nicht. Die Verärgerung der Verbraucher darüber ist verständlich und nachvollziehbar. Da wird mit unverständlichen Angaben verschleiert, damit die Verbraucher nicht erkennen, was ihnen untergeschoben wird. Das ist schamlose Verbrauchertäuschung, die auch ganz bewusst betrieben wird. Schließlich erfolgt der Einsatz von Pflanzenfett und Kunstaromen statt Sahne und Vanilleschoten im Vanilleeis nur aus zwei Gründen: Kostenersparnis und um dem Kunden vorzutäuschen, dass es sich um echtes Vanille-Eis handelt. Mit dem Argument, dass der Einsatz von Pflanzenfett eher Verbraucher-Vorlieben trifft, da es leichter, streichfähiger und geschmacksneutraler sei, macht sich die Lebensmittelbranche einen zu schmalen Fuß. Gerade wenn die Verwendung von Pflanzenfett statt Milch in Speise-Eis vom Verbraucher gewünscht wäre, dürfte die Branche keine Angst davor haben, dies klar und deutlich erkennbar zu deklarieren.
Qualität muss oberste Maxime im Lebensmittelsektor bleiben - auch im Sinne eines Wettbewerbs innerhalb der Lebensmittelbranche. Letztlich sind auch die Verbraucher gefordert, genau auf die Inhaltsstoffe der Lebensmittel zu achten und dementsprechend ihre Kaufentscheidung zu treffen. Solche Verschleierungstaktiken müssen dementsprechend vom Verbraucher bestraft werden.
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